Vor Kurzem erreichte uns eine Mail von einer verunsicherten Kundin. Ihr Handwerker lehnt es ab, Landhausdielen als 3-Schicht Fertigparkett auf eine Warmwasser-Fußbodenheizung zu legen. Laut Handwerker sei die Wärmeleitfähigkeit wegen dem 2 Schichten Kleber zu schlecht, was zu einer trägen Reaktion der Fußbodenheizung führen würde. Zudem, so der Handwerker, seien die langen Verlegeelemente der Landhausdiele bei geringer Luftfeuchtigkeit (im Winter) sehr anfällig für das Schrumpfen des Materials.
Das haben wir ihr geantwortet:
Sehr geehrte Frau xxx,
seit Jahren empfehlen und vertreiben wir als Fachhandel erfolgreich mehrschichtiges Parkett zur Verlegung auf Warmwasser Fußbodenheizung. Bisher haben uns hierzu nur positive Rückmeldungen erreicht. Mich irritiert auch sehr die Aussage, dass der Parkettleger von der Verlegung von mehrschichtigem Parkett auf Warmwasser-Fußbodenheizung abrät.
Mehrschichtiges Parkett, sofern es sich um eine geeignete Holzarten handelt, ist optimal zur Verlegung auf Warmwasser-Fußbodenheizung geeignet. Die gegenläufig miteinander verleimten Schichten minimieren im Gegensatz zu Massivparkett das "Arbeiten" und Verformen des Holzes und somit auch die mögliche Fugenbildung. Sie haben das sicherlich schon einmal bei alten massiven Dielen sehen können, die sich geschüsselt oder verformt haben. Ein schöner Vergleich sind auch alte ausgetrocknete Bretter. Dieses Schüsseln und Verformen wird durch den mehrschichtigen Aufbau von sogenanntem "Fertigparkett" (der Name Fertigparkett kommt von der bereits fertig bearbeiteten Oberfläche) minimiert.
Auch hinsichtlich der Wärmeleitwerte ist mehrschichtiges Parkett optimal zur Verlegung auf Warmwasser-Fußbodenheizung geeignet. Die Werte Ihrer favorisierten Landhausdiele betragen: Wärmeleitfähigkeit 0,13W/mK und Wärmedurchlasswert 0,12m²K/W.
Richtig ist, dass Holz hinsichtlich der Wärmeübertragung träger reagiert, als andere Werkstoffe. Jedoch verschiebt sich nur das Zeitfenster etwas. Die Wärme braucht etwas länger, um an die Oberfläche zu dringen, hält im Gegenzug aber auch länger. Dies betrifft mehrschichtige wie auch massive Holzböden.
Massive Holzböden sind durchaus auch, sofern es sich um eine geeignete Holzart handelt, bis zu einer Dicke von 15mm zur Verlegung auf Fußbodenheizung geeignet. Jedoch mit allen Nachteilen, die naturbedingt auftreten. Das Holz wird stärker "arbeiten" und die Fugenbildung wird stärker ausfallen, als bei vergleichbaren mehrschichtigen Parkettböden. Hierbei ist zu beachten, je breiter das Holz ist, desto mehr wird es "arbeiten" und umso größer werden mögliche Fugen ausfallen.
Zur Verlegung auf Warmwasser-Fußbodenheizung empfehle ich Ihnen ganz klar mehrschichtige Parkettböden. Das "Arbeiten" des Holzes und damit die Fugenbildung werden minimiert, hinsichtlich der Wärmeübertragung ist mehrschichtiges Parkett optimal geeignet und der Verlegeaufwand und damit die Arbeitskosten für die Verlegearbeiten werden deutlich minimiert. Auch ein Renovieren und mehrmaliges Abschleifen wäre rein technisch möglich. Die Notwendigkeit des Abschleifens ist jedoch gerade bei einem geölten Boden, der partiell sehr gut reparabel ist, fraglich.
Ich gehe davon aus, dass Sie sich auf Ihrem neuen Boden in Ihrem neuen Haus wohlfühlen möchten und rate Ihnen daher, auf Ihr Herz und Ihren Bauch zu hören und sich für einen Boden zu entscheiden, der Ihnen zu 100% gefällt. Als Ihr persönlicher Ansprechpartner bei Parkett Direkt stehe ich Ihnen hierbei bei allen Fragen rund um Produktauswahl, Verlegung oder Pflege gern beratend zur Seite!
Gern vermitteln wir Ihnen auch Fachhandwerksfimen zur Verlegung Ihres neuen Parketts.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Parkett Direkt Team
Bitte beachten Sie: neben Warmwasserfußbodenheizungen gibt es elektrische Fußbodenheizungen, die mit all unseren Böden nicht kompatibel sind.
Sollten auch Sie unsicher sein und technische Fragen zu Ihrem neuen Boden haben, dann zögern Sie nicht und treten Sie mit uns in Kontakt. Wir stehen Ihnen gern beratend zur Seite.
Landhausdielen als mehrschichtiges Fertigparkett
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