Ist Parkett für Hunde und Katzen geeignet?

Für Tierfreunde wäre ein Leben ohne ihren geliebten Vierbeiner undenkbar. So schön das Zusammenleben mit einem Hund oder einer Katze auch ist – für den Boden stellen die pelzigen Familienmitglieder eine Herausforderung dar. Ob sich Parkett für Haustiere eignet und wie Sie den echten Holzboden gegen Krallen und tierische Unfälle schützen können, erfahren Sie hier.

 geöltes Parkettlackiertes Parkett
schmutzresistent ★★ ★★★
unempfindlich gegenüber Feuchtigkeit ★★ ★★★
leise ★★★ ★★★
warm ★★★ ★★★
kratzfest ★★
rutschhemmend ★★★
erschwinglich ★★ ★★

* = befriedigend | ★★ = gut | ★★★ = sehr gut

Inhaltsverzeichnis

Diese Eigenschaften sollte ein Boden für Hunde und Katzen aufweisen

Als Besitzerin beziehungsweise Besitzer eines Haustiers sollten Sie den Belag für Ihre Wohnräume vorausschauend auswählen. Abgesehen von einigen Schnittmengen belasten Hunde und Katzen den Boden auf unterschiedliche Weise.

Wie Hunde den Boden beanspruchen

Handelt es sich bei Ihrem Liebling um einen kurzhaarigen Chihuahua oder um einen großen, schweren Husky mit buschigem Fell? In welchem Maß ein Hund den Boden belastet, hängt von seiner Rasse ab. Grundsätzlich ziehen Zwergspitz, Labrador, Dackel und Co. den Belag durch die folgenden Besonderheiten in Mitleidenschaft.

  • scharfe, nicht einziehbare Krallen
  • schmutzige Pfoten nach dem Gassigehen
  • Fellbüschel unter dem Jahr und während des Fellwechsels
  • Urin und Kot bei Welpen und erkrankten Hunden
  • Wasserpfützen rund um den Trinknapf

Um Ärger und hohe Reparaturkosten zu vermeiden, sollten Sie einen Boden verlegen, der den vorgenannten Belastungen standhält. Neben den funktionellen Eigenschaften des Belags sollten Sie auch den Komfortfaktor, die Lautstärke und den Preis in Ihre Kaufentscheidung einbeziehen.

Wie Katzen den Boden beanspruchen

Die zarten Samtpfoten sind deutlich kleiner und leichter als die meisten Hunde und können ihre Krallen einziehen. Sie belasten den Boden allerdings ebenso stark wie ihre tierischen Verwandten – nur auf eine etwas andere Art und Weise. Wir fassen die grundsätzlichen Herausforderungen zusammen.

  • scharfe Krallen beim Rennen oder Krallenschärfen
  • schmutzige Pfoten (bei Freigängern)
  • hochgewürgte Fellbüschel
  • Fellverlust unter dem Jahr und während des Fellwechsels
  • Urin und Kot bei Kätzchen und erkrankten Katzen
  • Wasserpfützen rund um den Trinknapf

Auch beim Zusammenleben mit einer Katze sparen Sie Zeit, Geld und Nerven, wenn Sie von vornherein den richtigen Belag wählen. In Bezug auf den Komfort sind die Stubentiger anspruchsvoller als Hunde. Sie mögen es warm und weich. Aus Liebe zu Ihrem Tier sollte auch diese Besonderheit in die Bodenauswahl einfließen.

Hält Parkettboden tierischen Belastungen stand?

Ja. Parkettboden ist robust und widerstandsfähig genug für das Zusammenleben mit Hunden, Katzen und anderen Haustieren – sofern Sie das richtige Produkt auswählen. Eiche und andere harte Hölzer sind von Natur aus strapazierfähig und gegen flitzende Vierbeiner gewappnet. Grundsätzlich sollten Sie für Haustiere zu gebürstetem und dann geöltem Parkett greifen. Bei ihm werden die weichen Holzteile im letzten Verarbeitungsschritt ausgebürstet, sodass eine strukturierte Oberfläche entsteht. Dies wirkt besonders natürlich und lässt Kratzer optisch in den Hintergrund treten.
In Verbindung mit einer Ölbehandlung ist eine gebürstete Parkettoberfläche somit optimal für Vierbeiner. Auf dem matt schimmernden, leicht rauen Untergrund finden die Pfoten guten Halt. Zudem ist der Holzboden angenehm warm und leise. Auch Ihnen als Besitzerin oder Besitzer der Fellnase bietet geöltes und gebürstetes Parkett viele Vorteile, denn es ist pflegeleicht. Schmutz und Flüssigkeiten dringen nicht in den Boden ein, sofern Sie sie sofort entfernen.
Parkett mit geschliffener und lackierter Oberfläche ist noch resistenter gegen Verunreinigungen und Feuchtigkeit. Für Hunde und Katzen ist es jedoch weniger geeignet, da die Vierbeiner auf der glatten Oberfläche schnell wegrutschen. Ein weiterer Nachteil von geschliffenem, lackierten Parkettboden ist seine Anfälligkeit gegenüber Kratzern. Größere Beschädigungen lassen sich nur durch großflächiges Abschleifen und neu Lackieren beheben. Bei der gebürsteten und geölten Variante hingegen können Sie es zunächst mit einer stellenweisen Ausbesserung und einer erneuten Ölbehandlung oder farblich passendem Wachs probieren.

Missgeschick passiert – so beheben Sie kleine Unfälle auf Parkettboden

Mit einem Haustier wird es nie langweilig. Es gibt jedoch Momente, in denen die putzige Unberechenbarkeit der geliebten Vierbeiner nachteilig sein kann. Wenn Sie die folgenden Tipps beachten, müssen Sie sich über kleine Missgeschicke nicht lange ärgern.

Urin auf Parkett

Hat Ihr Hund oder Ihre Katze das Geschäft auf dem Parkettboden verrichtet, sollten Sie den Urin umgehend aufwischen. Gehen Sie anschließend mit einem nebelfeuchten Tuch mit ein wenig Parkettreiniger über die Stelle. Dasselbe gilt für alle anderen stehenden Flüssigkeiten. Anders als Wasser birgt Urin jedoch eine erhöhte Fleckengefahr. Bleibt er zu lange auf dem Parkett, reagiert er mit der Gerbsäure im Holzboden. 

Handelt es sich um eine lackierte Variante, tritt dieser Prozess langsamer ein als bei geöltem Parkettboden. Doch schnelles Handeln ist in beiden Fällen wichtig. Seien Sie beim Zusammenleben mit noch nicht stubenreinen Kätzchen und Welpen sowie älteren Tieren mit Blasenschwäche daher besonders aufmerksam. Hat sich der Parkettboden bereits verfärbt, hilft eine Behandlung mit einem speziellen Gerbsäurefleckenentferner.

Kratzer im Parkett

Scharfe Krallen hinterlassen in gebürstetem Parkettboden kaum sichtbare Spuren, da die Oberfläche strukturiert ist. Sind doch Kratzer zu erkennen, können Sie diese lokal mit Öl ausbessern. Geben Sie das Öl hierzu auf ein Tuch und reiben Sie es über die zu reparierende Stelle. Bei Bedarf können Sie die Stelle vorab mit Schleifpapier bearbeiten. Ebenso können Sie im Baumarkt oder Fachhandel farblich passendes Wachs für Ihren Parkettboden kaufen. Dieses können Sie bei gebürstetem Parkett mit ein wenig Geduld in Kratzer eindrücken und somit unauffällig die Lücken füllen. Kratzer auf geschliffenem und dann lackiertem Parkett kommen schnell zum Vorschein. Eine Ölbehandlung ist hier nicht möglich. Sie können den Boden lediglich großflächig abschleifen und neu lackieren, um das Problem zu beheben. Dies ist aufwändig und lohnt sich nur bei deutliche sichtbaren Beschädigungen.

Tipp: Sie können Kratzern vorbeugen, indem Sie die Krallen Ihres Haustiers regelmäßig trimmen. Stellen Sie Ihrer Katze zudem ausreichend Kratzmöglichkeiten zur Verfügung, damit diese nicht den Parkettboden zum Krallenschärfen nutzt.

Andere Bodenbeläge, die ebenfalls gut für Haustiere geeignet sind

Parkett ist nicht der einzige tiertaugliche Boden. Die folgenden Beläge sind ebenfalls robust, feuchtigkeitsbeständig und kratzfest genug für ein Leben mit Vierbeinern.

CharakteristikaVinylKork
schmutzresistent ★★★
unempfindlich gegenüber Feuchtigkeit ★★★
leise ★★★ ★★★
warm ★★★ ★★★
kratzfest ★★★ ★★
rutschhemmend ★★★ ★★
erschwinglich ★★★ ★★

Pflegeleichter Vinylboden

Als leicht zu reinigender Kunststoffboden ist Vinyl prädestiniert für Hunde, Katzen und andere Haustiere. Schmutz, Fell und Urin können Sie bequem mit einem Besen oder Staubsauger sowie einem Wischmopp entfernen.
Darüber hinaus ist hochwertiger Vinylboden robust, langlebig und kratzfest. Diese sehr gute Widerstandskraft gegen äußere Einwirkungen können Sie steigern, indem Sie ein Modell mit höherer Nutzungsklasse kaufen.
Ihr vierbeiniger Liebling wird sich auf diesem Belag ebenfalls wohlfühlen, denn er ist leicht elastisch und fußwarm. Nicht zuletzt ist die Oberfläche von Vinylboden rutschhemmend, sodass Bello und Co. unfallfrei durch das Zimmer toben können.

Weicher Korkboden

Genau wie Parkett zählt auch Kork zu den natürlichen Bodenbelägen. Er wird nachhaltig von lebenden Bäumen gewonnen, ist warm und leise. Besonders gut geeignet ist der Belag, wenn Ihr Liebling schon älter ist oder an Gelenkproblemen leidet. Die elastische Struktur des Korkbodens mildert den Druck beim Tapsen ab.
Der Belag ist in zwei Varianten erhältlich: geölt oder lackiert. Die mit Lack versiegelte Variante ist resistenter gegen Flüssigkeiten, aber anfälliger gegenüber Kratzern als geölte Modelle. Allgemein ist Korkboden mit Ölbehandlung die bessere Option für Haustiere, denn er ist rutschhemmend.

Fazit

Als natürlicher Holzboden mit angenehmer Haptik und fußwarmer Oberfläche ist Parkett ein komfortabler Untergrund für Haustiere. Tapser sind auf dem leisen Belag kaum zu hören. Der finanzielle Aufwand für die Anschaffung und die professionelle Verlegung ist höher als bei anderen tierfreundlichen Bodenarten. Doch bei richtigem Umgang mit dem Belag hält Parkett viele Jahre, sodass sich die Kosten langfristig auszahlen. Hierfür ist es wichtig, von vornherein die richtige Variante auszuwählen.
Als Haustierbesitzerin oder -besitzer sollten Sie Parkett aus Eiche, Bambus oder einem anderen harten Holz kaufen. Diese robusten Holzarten verfügen über eine überdurchschnittlich hohe Widerstandskraft. Achten Sie auch darauf, wie die Oberfläche behandelt wurde. Für Haustiere ist gebürstetes und anschließend geöltes Parkett ideal, da es Kratzer kaschiert und rutschhemmend wirkt – anders als geschliffene und dann lackierte Variante. Wenn Sie den Echtholzboden gewissenhaft pflegen, bleibt seine einzigartige Schönheit trotz Krallen, Fell und Missgeschicke Ihres vierbeinigen Lieblings lange erhalten.

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