Inhaltsverzeichnis
Vinylboden und Laminat im kurzen Überblick
Laminat
Als günstige Alternative zu Parkett zählt Laminat zu den am häufigsten eingesetzten Fußbodenbelägen – speziell aufgrund der authentischen Holzoptik und der pflegeleichten Oberfläche. Allein in Deutschland werden jährlich zwischen 75 und 80 Mio. m² Laminat verkauft und verlegt. Der mit Melaminharz versiegelte, robuste Belag besteht zu 99 % aus Holz(fasern).
Vinylboden
Eine weitere, häufig verlegte Hartbodenart sind moderne Vinylböden. Sie sind in authentischer Holz- oder Steinoptik erhältlich und ebenfalls sehr pflegeleicht und robust. Durch seine höhere Feuchtigkeitsbeständigkeit ist Vinyl längst eine der beliebtesten Alternativen zu Laminat. Der Belag besteht vollständig aus dem Kunststoff Polyvinylchlorid (PVC).
Vinylboden als Alternative für Laminat
Der Unterschied zwischen Laminat und Vinyl liegt in der Zusammensetzung der zwei Beläge. Obwohl beide zur Gruppe der Hartböden gehören, ist ihr Aufbau verschieden. Einen genaueren Einblick in den Aufbau von Klickvinyl, Klebevinyl und Laminat erhalten Sie im nächsten Abschnitt. Vorab möchten wir auf den Hauptgrund verweisen, durch den sich Vinyl zu einer begehrten Laminat Alternative entwickelt hat: die höhere Feuchtigkeitsbeständigkeit.
Die Feuchtigkeitsbeständigkeit der verschiedenen Bodenbelag-Arten bestimmt, in welchen Bereichen sie verlegt werden können. Da Laminat empfindlich gegenüber Nässe ist, eignet es sich nur für reguläre Wohnräume wie das Schlafzimmer oder das Wohnzimmer. Vinyl hingegen ist widerstandsfähiger gegenüber Feuchtigkeit, sofern es mit einem wasserbeständigen Träger ausgestattet ist. So können Sie beispielsweise einen Vinylboden mit SPC-Hardcore-Träger überall im Haus verlegen.
Hinweis: Bitte beachten Sie, dass auch ein Vinylboden kein stehendes Wasser verträgt. Die öhere Feuchtigkeitsbeständigkeit bezieht sich vielmehr auf den Einsatz in Bereichen mit erhöhter Luftfeuchtigkeit sowie auf den Kontakt mit zügig aufgewischten Flüssigkeiten. Für die geplante Verlegung von Vinyl im Badezimmer oder in der Küche sind zudem stets die individuellen Angaben in der Produktspezifikation zu beachten.
Material, Verlegung und Co.: Der Unterschied von Vinyl und Laminat im Detail
Ist Laminat oder Vinylboden die bessere Wahl? Dies entscheidet sich stets anhand von individuellen Auswahlkriterien. Wir erläutern den Unterschied zwischen Laminat und Vinyl unter Berücksichtigung der wichtigsten Aspekte. So können Sie die Eigenschaften der beiden Beläge mit Ihren persönlichen Bedürfnissen abgleichen.
Materialzusammensetzung
Vinylböden bestehen vollständig aus dem Kunststoff Polyvinylchlorid (PVC). Sie sind als Klickvinyl oder Klebevinyl erhältlich. Vinylbeläge mit Klicksystem verfügen modellabhängig über eine rückseitig kaschierte Trägerplatte aus hochdichter Faserplatte (HDF) oder Stone-Polymer-Composite (SPC). Die obere Lage besteht sowohl bei Klick- als auch bei Klebevinyl aus einer Dekorfolie samt PU-Versiegelung.
Laminat hingegen besteht hauptsächlich aus einer hochverdichteten Holzfaserplatte, die als Träger für die darüberliegende Dekorschicht dient. Die einzelnen Lagen werden durch Laminieren zu einem harten Boden zusammengefügt, woraus sich der Name des Belags ergibt. Die oberste Schicht des Laminatbodens wird mit Melaminharz versiegelt.
Feuchtigkeitsbeständigkeit
Unter den Laminat Alternativen punktet Vinyl mit seiner hohen Widerstandskraft gegenüber Feuchtigkeit. Als reines Kunststoffprodukt ist es wasserbeständig und formstabil. Entsprechend ideal ist Vinyl als Bodenbelag für die Küche oder das Badezimmer – ordnungsgemäße Verlegung vorausgesetzt. Beachten Sie, dass dies speziell für Klebevinyl und für Klickvinyl mit SPC-Träger gilt. HDF-Vinyl ist aufgrund der Trägerplatte aus Holzfasern grundsätzlich nicht für Feuchträume geeignet.
Genau wie HDF-Vinyl verfügt auch Laminat über eine hochverdichtete Faserplatte aus Holz. Diese kann bei Kontakt mit Feuchtigkeit aufquellen, was zu optischen oder funktionellen Schäden führt. Ein wichtiger Unterschied von Vinyl und Laminat ist folglich, dass Letzteres nicht für Küche, Bad und Co. geeignet ist.
Wohnkomfort und Gehgefühl
Vinyl ist weich, fußwarm und griffig. Seine elastische Struktur sorgt für ein angenehmes Gehgefühl, während die schalldämpfenden Eigenschaften es zu einem leisen Belag machen. Darüber hinaus bietet die PU-versiegelte Oberfläche Füßen und Pfoten sicheren Halt. Ausgewählte Modelle sind besonders stark strukturiert, um noch mehr Rutschfestigkeit zu bieten. Durch all diese vorteilhaften Eigenschaften trägt ein Vinylboden aktiv zu einem hohen Wohnkomfort in Ihrem Zuhause bei.
Laminat ist mit einer Schicht aus Melaminharz versiegelt. Diese ist äußerst belastbar, aber auch vollkommen glatt sowie sehr kalt und hart. Im Vergleich zu Vinyl entsteht deutlich mehr Tritt- und Gehschall. Der Belag gibt beim Betreten nicht nach, sodass ein eher ungemütliches Gehgefühl entsteht. Nicht zuletzt macht die Versiegelung aus Melaminharz den Gang über Laminat schnell zur Rutschpartie für Mensch und Haustier. Folglich bietet der Belag einen geringeren Komfortfaktor als ein Vinylboden.
Optische Wirkung
Wenn Sie den erhabenen Look von Hartholz möglichst kostengünstig in Ihr Zuhause zaubern möchten, sind Laminat und Vinyl gute Optionen. Beide Beläge sind auf den ersten Blick kaum von echten Holzfußböden zu unterscheiden und in vielen Farben und zeitlosen Designs erhältlich. Dabei bietet der vielseitige Kunststoffbelag eine besonders große Auswahl. So können Sie neben modernen Vinylböden in Holzoptik auch zwischen zahlreichen Modellen mit kühlem Steindekor wählen.
Verlegemöglichkeiten
Während Klebevinyl ausschließlich von einem Profi installiert werden sollte, ist die Verlegung von Klickvinyl auch in Eigenregie möglich. Hierfür stecken Sie die Platten einfach mithilfe des praktischen Klicksystems ineinander. Handwerkliches Geschick sollten Sie trotz der simplen Montage mitbringen, da sich die Verlegequalität maßgeblich auf die Haltbarkeit des Belags auswirkt.
Genau wie Klickvinyl ist auch Laminat an den Kanten mit einem Klicksystem ausgestattet. Eine schwimmende Verlegung ist bei diesem Belag ebenfalls selbst möglich. So sparen Sie die Zusatzkosten für den professionellen Bodenleger und können den Boden bei Bedarf rückstandslos entfernen. Lediglich in Bezug auf die Verlegemöglichkeiten in bestimmten Räumen ergibt sich ein Unterschied zwischen Vinyl und Laminat, wie zuvor erwähnt.
Preis für den Belag und die Verlegung
Wenn Sie die Entscheidung zwischen Laminat oder Vinylboden vom Kaufpreis abhängig machen, ist Laminat im Durchschnitt etwas günstiger als Vinyl. Beide Beläge weisen einen niedrigeren Preis auf als Echtholzböden. Bedenken Sie, dass bei Klebevinyl die Kosten für die professionelle Verlegung hinzukommen. Dennoch kann dieser Belag in Anbetracht der Vorteile von Klebevinyl die bessere Alternative zu Laminat oder Klickvinyl sein, da er eine maximale Haltbarkeit aufweist.
Vinylboden oder Laminat? Die Vor- und Nachteile im Überblick
Falls Sie zwischen Laminat oder Vinylboden schwanken, dient Ihnen die folgende Übersicht als Entscheidungshilfe. Wir fassen die Vorteile und Nachteile beider Beläge zusammen, sodass Sie eine fundierte Kaufentscheidung treffen können.
Die Vor- und Nachteile von Laminat zusammengefasst
Die Vor- und Nachteile von Vinyl zusammengefasst
* modellabhängig; stehendes Wasser ausgenommen
Ein langlebiger Vinylboden als ideale Alternative zu Laminatsd
Wie Sie sehen, weisen beide Hartböden Vorteile und Nachteile auf. Dabei bietet Ihnen ein Vinylboden im Unterschied zu Laminat ein Plus an Komfort, Vielseitigkeit und Langlebigkeit. Dem minimal höheren Preis für den Kunststoffboden steht seine herausragende Nutzungsdauer gegenüber. Zudem ist es im Vergleich zu Laminat unkomplizierter, einen Vinylboden zu reparieren.
Nicht zuletzt ist die Auswahl an feuchtraumtauglichen Modellen bei Vinyl umfangreicher, sodass Sie in Bezug auf den Verlegebereich mehr Flexibilität genießen. Wenn Sie einen leisen, weichen, warmen und widerstandsfähigen Bodenbelag für Ihr Zuhause suchen, treffen Sie mit Vinyl somit die optimale Wahl.