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Vinylboden Untergrund vorbereiten

Inhaltsverzeichnis

So bereiten Sie den Untergrund optimal vor

Der alte Boden in Ihrem Zuhause hat seine besten Tage bereits hinter sich? Dann ist es höchste Zeit für einen neuen Belag, zum Beispiel aus langlebigem Vinyl. Seine Haltbarkeit steht und fällt mit der Qualität des Untergrunds. Wir verraten Ihnen, ob der alte Belag für die Verlegung eines Vinylbodens geeignet ist und wie Sie den Unterboden richtig vorbereiten.

Warum der richtige Untergrund entscheidend ist

Mit seiner langen Lebensdauer, seiner hohen Robustheit und seiner modernen Optik ist ein Vinylboden ein ebenso funktioneller wie ästhetischer Belag. Damit sich die zahlreichen Vorteile eines Vinylbodens entfalten können, muss er ordnungsgemäß verlegt werden. Dabei kommt der Untergrundbeschaffenheit eine besondere Bedeutung zu. Der Unterboden muss trocken, trittfest, eben, sauber und frei von Rissen sein. So ermöglicht er dem Klickvinyl oder Klebevinyl, seine maximale Nutzungsdauer zu erreichen.

Der richtige Untergrund – auf die Vinylart kommt es an

Vinyl ist als Klickvinyl und als Massivvinyl beziehungsweise Klebevinyl erhältlich. Ersteres verfügt über ein praktisches Klicksystem an den Kanten, über das die Planken fest miteinander verbunden werden. Klickvinyl ist somit für die schwimmende Verlegung geeignet, bei der der Belag lediglich auf dem Untergrund aufliegt. So zeichnen sich Höhenunterschiede – beispielsweise in einem bestehenden Fliesenboden – nicht ab, sofern sie weniger als 2 mm je laufender Meter betragen. Aufgrund seiner harten Trägerplatte aus dem festen Gesteinsgemisch Stone-Polymer-Composite (SPC) kaschiert vor allem SPC-Vinyl mit Klicksystem kleinere Unebenheiten im Untergrund.

Bei Klebevinyl ist dies anders. Er wird fest mit dem Untergrund verklebt und besitzt eine niedrigere Aufbauhöhe als Klickvinyl. Unebenheiten und Strukturen im Unterboden drücken sich leicht durch. Daher sollten Sie Klebevinyl nur auf einer glatten, absolut ebenmäßigen Fläche verlegen (lassen). Diese sollte selbstverständlich auch die allgemeinen Bodenanforderungen erfüllen und trocken, staubfrei sowie trittfest sein. Der höhere Aufwand in puncto Untergrundvorbereitung und Verlegung lohnt sich jedoch, denn zu den Besonderheiten von Klebevinyl gehört unter anderem eine besonders hohe Haltbarkeit.

Untergrundvorbereitung für die Verlegung von Vinyl

Wenn Sie Klickvinyl verlegen möchten und der aktuelle Boden große Höhenunterschiede aufweist, sollten Sie diese trotz schwimmender Verlegung ausgleichen. Für vollflächig verklebtes Vinyl ist dieser vorbereitende Schritt bei einem unebenen Boden immer erforderlich.

Je nach Art und Beschaffenheit des alten Belags ist die Untergrundvorbereitung aufwändig. Wir empfehlen Ihnen daher, diese Arbeit durch einen Profi erledigen zu lassen. Falls Sie dennoch selbst zur Tat schreiten möchten, haben wir eine kurze Anleitung mit den grundlegenden Schritten für Sie zusammengestellt.

Was Sie benötigen:

  1. Zollstock
  2. Wasserwaage
  3. Schleifmaschine
  4. Spachtel
  5. Grundierung
  6. Ausgleichsmasse
  7. großer Behälter zum Anrühren
  8. Rakel

Wie Sie vorgehen:

1
Rauen Sie den alten Untergrund (z. B. Fliesen) mit der Schleifmaschine an.
2

Entfernen Sie Schmutz und Staub und andere Rückstände gründlich

3

Rühren Sie die Grundierung an und tragen Sie die Masse auf den Untergrund auf, folgen Sie hierbei der Herstelleranleitung.

4

Verfahren Sie mit der Ausgleichsmasse genauso und ziehen Sie sie mit dem Rakel glatt.

5

Lassen Sie die Ausgleichsmasse trocknen und prüfen Sie mit der Wasserwaage, an welchen Stellen Unebenheiten vorhanden sind.

6

Schleifen Sie die Unebenheiten in der verspachtelten Fläche vorsichtig ab und entfernen Sie den Untergrund anschließend erneut von Schmutz und Staub.

Sobald die Untergrundvorbereitung abgeschlossen ist, können Sie mit der Verlegung des Klick- oder Klebevinyls beginnen. Die vorgenannten Schritte sind häufig erforderlich, wenn Sie einen Vinylboden auf Fliesen verlegen möchten. Was Sie darüber hinaus bei diesem und anderen Untergründen beachten sollten, erfahren Sie im Folgenden.

Ist bei einem Vinylboden eine Trittschalldämmung nötig?

Eine Trittschalldämmung dient dazu, das Geräusch beim Überschreiten des Vinylbodens zu mindern. Dieser sogenannte Tritt- und Gehschall entsteht, wenn der Belag beim Betreten auf den Untergrund klopft. Klebevinyl ist fest mit dem Untergrund verbunden, sodass kein geräuscherzeugender Zwischenraum zurückbleibt. Entsprechend benötigen Sie für vollflächig verklebtes Vinyl keine Trittschalldämmung.

Klickvinyl hingegen wird schwimmend verlegt und liegt nur auf dem Untergrund auf. Damit Sie auch ihn möglichst leise begehen können, ist eine Trittschalldämmung hier immer erforderlich. Aber: Bei Vinylböden mit HDF-Träger oder SPC-Träger ist die schalldämpfende Lage bereits rückseitig vorhanden. Unter diese Modelle mit integrierter Trittschalldämmung müssen Sie somit keine zusätzliche Dämmunterlage legen.

Geeignete Untergründe für Vinylböden: Klick- und Klebevinyl richtig verlegen

Mit einem Vinylboden in klassischem Holzdekor oder Vinyl in Steinoptik entscheiden Sie sich für einen komfortablen, pflegeleichten und widerstandsfähigen Belag. Durch seine vorteilhaften Eigenschaften ist er eine sinnvolle Alternative zu vielen anderen Böden wie Teppich oder Fliesen. Wir erläutern, was Sie bei der Verlegung von Klickvinyl oder Klebevinyl auf verschiedenen Untergründen beachten sollten.

Vinylboden auf Estrich verlegen

Unter Estrich wird die Fläche verstanden, die durch die Verlegung von Beton entsteht. Im allgemeinen Sprachgebrauch werden die Begriffe synonym verwendet. Einen Vinylboden auf Estrich beziehungsweise Beton zu verlegen, ist uneingeschränkt möglich. Besonderheiten je Vinylart ergeben sich lediglich, wenn der Untergrund mineralische Bindemittel wie Zement, Calciumsulfat oder Kunstharz enthält. In diesen Fällen müssen Sie bei Klickvinyl zunächst eine PE-Folie auslegen, damit der Belag nicht durch aufsteigende Feuchtigkeit beschädigt wird – auch Dampfsperre oder Dampfbremse genannt.

Klickvinyl:

  1. Bei mineralischen Bindemitteln im Beton müssen Sie zunächst eine Dampfsperre auslegen.
  2. Kleinere Unebenheiten im Estrich kaschiert das Klickvinyl, sodass keine Ausgleichsarbeiten erforderlich sind.
  3. Risse, losen Beton und andere Strukturschäden sollten Sie ausbessern, da sie die Trittfestigkeit des Untergrunds mindern.

Klebevinyl:

  1. Eine Dampfsperre ist nicht nötig, sie sollten allerdings in jedem Fall die Restfeuchte des Estrichs messen (lassen).
  2. Weist die Betonfläche Unebenheiten auf, müssen Sie diese vor der Verklebung des Vinyls ausgleichen.
  3. Risse, losen Beton und andere Strukturschäden sollten Sie ausbessern, da sie die Trittfestigkeit des Untergrunds mindern.

Vinylboden auf Fliesen verlegen

Ein Vinylboden in der Küche oder im Bad ist eine sinnvolle Alternative zu klassischen Fliesen. Er ist fußwärmer, rutschfester sowie weicher. In unserem detaillierten Ratgeber erfahren Sie, was bei Vinyl auf Fliesen zu beachten ist. Im Folgenden fassen wir die wesentlichen Aspekte zusammen.

Klickvinyl:

  1. Höhenunterschiede von weniger als 2 mm je laufendem Meter und normal breite Fugen können bestehen bleiben, da Klickvinyl sie kaschiert.
  2. Um die Klickverbindung zu schützen, sollte sie nicht direkt über einer Fuge liegen.
  3. Lose und gebrochene Fliesen sollten Sie vor der Vinyl-Verlegung ersetzen, um die Trittfestigkeit des Untergrunds sicherzustellen.
  4. Bei Verlegung auf dem Fliesenboden in der Küche: Verlegen Sie das Klickvinyl nur bis vor Herd, Kühlschrank und Unterschränke, da ihr Gewicht die Klickverbindung beschädigen könnte.

Klebevinyl:

  1. Unebenheiten, Fugen und die Fliesenstruktur können sich im Klebevinyl abzeichnen und müssen vor der Verlegung ausgeglichen werden.
  2. Lose und gebrochene Fliesen sollten Sie vor der Vinyl-Verlegung ersetzen, um die Trittfestigkeit des Untergrunds sicherzustellen.

Vinylboden auf Linoleum verlegen

Linoleum besteht aus Holzmehl, Leinöl, Harz, Jute und Kalkstein und wird im Normalfall vollflächig verklebt. Eine Verlegung von Klickvinyl auf Klicklinoleum ist theoretisch möglich – jedoch nur, sofern dieser gut aufliegt und nicht schwingt.

Klebevinyl hingegen ist nicht geeignet, da es durch die Harze und Öle im Linoleum zu einer Enthaftung kommen kann. Es gibt zwar spezielle Kleber (2K-PU-Klebstoff), die hier zum Einsatz kommen könnten, diese gehen jedoch mit einem größeren Aufwand für den Verleger einher.

Sie sehen: Ob Linoleum als Untergrund für Klick- oder Klebevinyl geeignet ist, schwankt stark von Fall zu Fall. Für Laien ist diese Entscheidung ohne professionellen Rat nur schwer zu klären. Grundsätzlich raten wir Ihnen daher eher von Linoleum als Untergrund ab. Entfernen Sie den alten Boden sicherheitshalber, bevor Sie Ihren neuen Vinylbelag zum Klicken oder Kleben verlegen.

Klickvinyl:

  1. Auf Linoleum: Hängt vom Einzelfall ab, Entscheidung sollte in Abstimmung mit einem Profi fallen.
  2. Auf PVC: Hängt vom Einzelfall ab, Entscheidung sollte in Abstimmung mit einem Profi fallen.

Klebevinyl:

  1. Auf Linoleum: Nicht zu empfehlen, da es durch die Harze und Öle im Linoleum zur Enthaftung des Klebers kommen kann.
  2. Auf PVC: Nicht zu empfehlen, da die Verklebung von zwei Kunststoffbelägen miteinander die Festigkeit des Bodens mindern kann (je nach verwendetem Kleber).

Vinylboden auf Teppich verlegen

Ein Teppichboden und jeder andere textile Belag ist grundsätzlich nicht als Untergrund für einen Vinylboden geeignet. Textile Fasern sind weich und flexibel, was in Bezug auf die Klickverbindung von HDF- oder SPC-Vinyl nachteilig ist. Belasten Sie das Klickvinyl punktuell, geben die darunterliegenden Teppichfasern nach. Das Klicksystem der betroffenen Vinylplanke findet keinen ausreichenden Halt, sinkt stellenweise ein und bricht im schlimmsten Fall.

Auch für Klebevinyl ist Teppichboden ein zu weicher Untergrund. Bedenken Sie zudem den hygienischen Aspekt. Selbst wenn Sie den Teppich gründlich absaugen, bleiben unzählige Milben und deren Ausscheidungen in den Fasern zurück. Ein derartiges Biotop wünschen Sie sich sicher nicht unter Ihrem neuen Vinylbelag. Entfernen Sie Teppich und andere Textilbeläge daher, bevor Sie Ihren neuen Boden verlegen.

Vinylboden auf bestehendem Vinyl verlegen

Sie können Ihren neuen Vinylboden auf einem bestehenden Vinylbelag verlegen, sofern dieser vollflächig verklebt ist. Darüber hinaus muss er trittfest, eben, sauber, trocken und intakt sein. Klickvinyl ist durch die schwimmende Verlegung besser geeignet als Klebevinyl.

Inwiefern Vinyl auf Vinyl sinnvoll ist, hängt maßgeblich von der Verlegequalität des alten Kunststoffbelags ab. Fehler und Unebenheiten können sich negativ auf die Stabilität und Haltbarkeit Ihres neuen Bodens auswirken. In diesen Fällen ist es oft sinnvoller, das alte Vinyl vorab zu entfernen.

Klickvinyl:

  1. Theoretisch möglich, wenn das bestehende Vinyl vollflächig verklebt ist.
  2. Es gelten die grundlegenden Bodenanforderungen: fest, trocken, sauber, eben und intakt.

Klebevinyl:

  1. Weniger empfehlenswert, da die Verklebung von zwei Kunststoffbelägen miteinander die Festigkeit des Bodens mindern kann (je nach verwendetem Kleber).

Häufig gestellte Fragen

Was muss unter Vinylboden gelegt werden?

Wenn Sie einen Vinylboden direkt auf Estrich oder einem anderen mineralischen Untergrund verlegen möchten, ist eine Dampfsperre nötig. Die dünne Plastikfolie liegt zwischen dem Untergrund und dem Belag, um Schäden aufgrund von aufsteigender Feuchtigkeit vorzubeugen. Bei Klickvinyl ohne integrierte Trittschalldämmung müssen Sie zudem eine Dämmunterlage unter den Belag legen.

Wie bereite ich den Boden optimal für Vinylboden vor?

Sorgen Sie dafür, dass der Untergrund trittfest, trocken, eben und frei von Rissen, Öl, Fetten oder anderen Verunreinigungen ist. Kleinere Höhenunterschiede von weniger als 2 mm je laufender Meter und normal breite Fugen können bestehen bleiben, wenn Sie Klickvinyl schwimmend verlegen möchten. Bei größeren Höhenunterschieden, breiten Fugen sowie für die Verlegung von Klebevinyl hingegen müssen Sie die Unebenheiten mit Spachtelmasse ausgleichen.

Kann ich Vinylboden auf Teppich verlegen?

Nein, Teppich und andere textile Beläge eignen sich nicht als Untergrund für einen Vinylboden. Ihre weiche Struktur kann die Stabilität des neuen Belags beeinträchtigen. Zudem kann sich mit der Zeit Schimmel zwischen den zwei Lagen bilden, wenn Sie Vinyl auf einem Teppichboden verlegen.

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