Über eines sind sich alle Tierfreunde einig: Das Zusammenleben mit Vierbeinern ist eine Bereicherung. Damit sich Hund und Katz im gemeinsamen Zuhause rundum wohlfühlen, sollten Sie ihre Bedürfnisse bei der Gestaltung Ihrer Wohnräume berücksichtigen. Welcher Boden für Fellnasen und Samtpfoten am besten geeignet ist und welche Auswahlkriterien Sie beachten sollten, lesen Sie hier.
Vinyl | Parkett | Laminat | Kork | Fliesen | Teppich | |
---|---|---|---|---|---|---|
schmutzresistent | ★★★ | ★★ | ★ | ★★★ | ★ | |
unempfindlich gegenüber Feuchtigkeit |
★★★ | ★ | ★ | ★★★ | ||
leise | ★★★ | ★★★ | ★ | ★★★ | ★ | ★★★ |
warm | ★★★ | ★★★ | ★★ | ★★★ | ||
kratzfest | ★★★ | ★★ | ★ | ★★ | ★★★ | ★ |
rutschhemmend | ★★★ | ★★ | ★★★ | ★★ | ★ | ★★ |
erschwinglich | ★★★ | ★★ | ★★★ | ★★ | ★ | ★★ |
* = befriedigend | ★★ = gut | ★★★ = sehr gut
Inhaltsverzeichnis
Diese Eigenschaften sollte ein Boden für Hunde und Katzen aufweisen
Krallen, Fell, kleine Unfälle – die Anforderungen an einen tierfreundlichen Bodenbelag sind hoch. Dabei sorgen die zwei beliebtesten Haustiere als vierbeinige Mitbewohner für ganz unterschiedliche Herausforderungen.
Das muss ein guter Boden für Hunde aushalten
Bei Hunden hat die Größe des Tieres großen Einfluss darauf, welchen Belastungen der Untergrund standhalten muss. Schließlich hat ein ausgewachsener Bernhardiner mehr Fell und größere Krallen als ein kleiner Chihuahua. Dennoch gibt es unabhängig von der Hunderasse bestimmte Grundaspekte, die Sie bei der Bodenauswahl bedenken sollten.
- Kratzer durch nicht einziehbare Krallen
- Schmutz von draußen nach dem Gassigehen
- Fellwechsel und regulärer Fellverlust
- Urin von (noch) nicht stubenreinen Hunden
- Unfälle bei Magen-Darm-Erkrankungen
- Feuchtigkeit durch auslaufende Trinknäpfe
Diese Auflistung zeigt, wie wichtig ein widerstandsfähiger und feuchtigkeitsresistenter Boden für Hundebesitzerinnen und -besitzer ist. Ebenso relevant ist es, den Komfortaspekt in die Auswahl einzubeziehen. Dies betrifft sowohl Sie selbst als auch Ihren Hund und die anderen Personen im Haus. Durch laute Tapsgeräusche fühlen sich beispielsweise Nachbarn schnell gestört, sodass in einer Mietwohnung auch die Lautstärke des Belags relevant ist. Nicht zuletzt sollte sich Ihr geliebtes Haustier mit dem Boden wohlfühlen und ihn sicher passieren können.
Das muss ein guter Boden für Katzen aushalten
Bei Katzen spielt die Rasse eine geringere Rolle, denn sie weisen dasselbe Durchschnittsgewicht auf. Eine Ausnahme bilden Maine-Coone-Katzen, die deutlich schwerer sind und langes, wallendes Fell haben. Dies sollte in die Bodenauswahl einfließen. Darüber hinaus gibt es einige zentrale Herausforderungen, die ein katzentauglicher Belag für Ihre Wohnräume meistern muss.
- Kratzer durch Krallenschärfen
- Schmutz von draußen (bei Freigängern)
- Fellwechsel und regulärer Fellverlust
- Urin von (noch) nicht stubenreinen Katzen
- Unfälle bei Magen-Darm-Erkrankungen
- Feuchtigkeit durch auslaufende Trinknäpfe
- ausgespuckte Fellknäuel
Auch Besitzerinnen oder Besitzer einer Katze sollten einen Bodenbelag wählen, der all diesen Belastungen standhalten kann. Im Gegensatz zu Hunden können die Stubentiger ihre Krallen einziehen. Dennoch nutzen sie ihre scharfen Werkzeuge regelmäßig, wenn sie von Erhöhungen auf den Boden springen oder durch das Zimmer rennen. Der Untergrund sollte strapazierfähig und warm sein, denn die zarten Samtpfoten fühlen sich auf kühlem Belag unwohl.
Diese Bodenbeläge eignen sich optimal für Haustiere
Der perfekte Boden für Hunde und Katzen ist der, mit dem Sie und Ihr Vierbeiner sich langfristig wohlfühlen. Die folgenden Beläge bringen Funktionalität, Ästhetik, Haltbarkeit und Erschwinglichkeit in Einklang.
Pflegeleichter Vinylboden
Dieser robuste Belag besitzt eine resistente Oberfläche, auf der Fellknäuel und Schmutz keinen Halt finden. Auch Urin, Wasser aus dem Trinknapf und andere Flüssigkeiten wehrt Vinylboden zuverlässig ab. Für die hygienische Reinigung genügen Staubsauger oder Besen und ein Wischmopp.
Abgesehen von seiner überragenden Pflegeleichtigkeit ist Vinyl auch unempfindlich gegenüber Kratzern. Bei großen, schweren Hunden mit massiven Krallen bleiben Spuren nicht aus. Diesen können Sie allerdings vorbeugen, indem Sie ein Modell mit höherer Nutzungsklasse kaufen.
Vinylboden ist leicht elastisch, leise und fußwarm. Vierbeiner finden auf ihm sicheren Halt, wenn sie durch das Zimmer toben. Der Belag besteht vollständig aus Kunststoff und ist deutlich günstiger als Parkett. Mittlerweile gibt es zahlreiche Designvarianten in authentischer Holz- oder Steinoptik mit täuschend echter Struktur.
Schmutzresistent: ★★★
Feuchtigkeitsbeständig: ★★★
Leise: ★★★
Warm: ★★★
Kratzfest: ★★★
Rutschhemmend: ★★★
Erschwinglich: ★★★
Natürliches Parkett
Wie gut Parkett für Hunde und Katzen geeignet ist, hängt vom Modell ab. Ausschlaggebende Faktoren sind, aus welchem Holz es besteht und wie die Oberfläche behandelt wurde. Im Idealfall ist der Parkettboden aus Eiche, Bambus oder einem anderen harten Holz gefertigt und besitzt eine gebürstete und geölte Oberfläche. Letzteres verleiht ihm eine leicht raue Struktur, die rutschhemmend wirkt – ein großer Vorteil gegenüber geschliffenen und lackierten Modellen. Gleichzeitig treten Kratzer optisch in den Hintergrund.
Sollte Ihr geliebter Vierbeiner größeren Schaden anrichten, können Sie den Makel mit farblich passendem Wachs ausbessern oder den Belag bei Bedarf abschleifen. Schmutz setzt sich in der strukturierten Oberfläche zwar schnell fest, ist mit einem nebelfeuchten Mopp und speziellen Reinigungsmitteln für Echtholzboden aber schnell entfernt.
Hochwertiges Parkett mit einer ordnungsgemäß behandelten Oberfläche hält Flüssigkeit ab, sofern Sie diese rasch beseitigen. Schnelles Handeln ist vor allem bei Urin entscheidend, um Flecken zu verhindern. Bei Kätzchen und Welpen sowie bei älteren oder kranken Vierbeinern sollten Sie daher gewissenhaft Ausschau nach Pfützen halten.
Im Vergleich zu Vinylboden ist Parkettboden teurer. Doch die Investition zahlt sich aus, denn bei richtiger Pflege überdauert der robuste Belag viele Jahrzehnte.
Schmutzresistent: ★★
Feuchtigkeitsbeständig: ★★
Leise: ★★★
Warm: ★★★
Kratzfest: ★★
Rutschhemmend: ★★★
Erschwinglich: ★★
Diese Bodenbeläge eignen sich mäßig gut für Hunde und Katzen
Welche Bodenart für Sie und Ihr Haustier am besten geeignet ist, hängt auch von individuellen Aspekten ab. Die folgenden zwei Beläge sind nur bedingt für Vierbeiner geeignet, können jedoch in bestimmten Fällen die richtige Wahl sein.
Kostengünstiges Laminat
Laminat ist in zahlreichen Designs erhältlich. Dank der Beschichtung aus Melaminharz ist es äußerst kratzfest. Fellknäuel, Schmutz und Missgeschicke zu beseitigen, ist bei diesem glatten, pflegeleichten Boden kinderleicht.
Der Nachteil: Übersehen Sie Urin oder andere stehende Flüssigkeiten, kann das Laminat aufquellen. Dies zu beheben, ist nur mit großem Aufwand möglich. Ein weiteres Problem ist, dass die Versiegelung den Belag zur Rutschpartie macht. Dies erhöht die Unfallgefahr, wenn Ihr Hund oder Ihre Katze durch den Raum sprintet. Während Stubentiger kaum Geräusche auf dem melaminbeschichteten Boden hinterlassen, verursachen Hunde mit langen Krallen laute Tapser.
Ein großer Vorteil von Laminat liegt in seinem niedrigen Quadratmeterpreis. Falls Sie nur ein begrenztes Budget zur Neugestaltung Ihrer Wohnräume zur Verfügung haben, kann der Belag eine sinnvolle Option sein.
Schmutzresistent: ★★
Feuchtigkeitsbeständig: ★
Leise: ★
Warm: ★
Kratzfest: ★
Rutschhemmend: ★
Erschwinglich: ★★★
Weicher Kork
Kork ist ein natürlicher Belag, der aus einem schonend geernteten Rohstoff gefertigt ist. Der geräuscharme, komfortable Boden gibt bei jedem Tritt sanft nach. Ältere Haustiere und Vierbeiner mit Gelenkproblemen fühlen sich auf dem weichen, warmen Untergrund besonders wohl.
Korkboden ist mit geölter oder lackierter Oberfläche erhältlich. Wie er behandelt wurde, wirkt sich auf seine Kratzfestigkeit und Feuchtigkeitsbeständigkeit aus. Die geölte Variante ist rutschfest, aber anspruchsvoll in der Unterhaltspflege und empfindlich gegenüber Flüssigkeiten.
Mit Lack versiegelter Korkbelag hingegen ist resistent gegen Flüssigkeiten und Schmutz. Der Nachteil liegt in der glatten, rutschigen Oberfläche, auf der selbst kleine Kratzer deutlich zu sehen sind.
Schmutzresistent: ★
Feuchtigkeitsbeständig: ★
Leise: ★★
Warm: ★★★
Kratzfest: ★
Rutschhemmend: ★★
Erschwinglich: ★★
Diese Bodenbeläge eignen sich eher nicht für Haustiere
Nicht komfortabel, schwer zu reinigen und empfindlich – die folgenden zwei Beläge sollten Sie nicht verlegen, wenn Sie mit einem Vierbeiner zusammenwohnen.
Kalte Fliesen und Naturstein
Mit ihrer schmutz- und feuchtigkeitsresistenten Oberfläche lassen sich Fliesen- und Natursteinböden schnell von Fell, Dreck und Staub befreien. Um Kratzer müssen Sie sich bei diesem Untergrund ebenfalls keine Gedanken machen.
Hohen Wohnkomfort bietet ein kalter, rutschiger Fliesenboden allerdings nicht. Bei einem Natursteinbelag kann ein kleiner Unfall in einem großen Ärgernis enden, denn einige Steinarten verfärben sich bei Kontakt mit Urin dauerhaft.
Schmutzresistent: ★★★
Feuchtigkeitsbeständig: ★★★
Leise: ★
Warm: ★
Kratzfest: ★★★
Rutschhemmend: ★
Erschwinglich: ★
Unhygienischer Teppichboden
Hunde und Katzen mögen warmen, weichen Teppichboden. Er bietet ihren Pfoten guten Halt, sodass sie gefahrlos durch das Zimmer flitzen können – vollkommen geräuschlos. Wie der kostengünstige Belag auf Kratzer reagiert, hängt von der Art des Teppichs ab. Minderwertige Modelle ziehen schnell Fäden, wenn ein Vierbeiner sie mit scharfen Krallen bearbeitet.
Dies ist nicht der einzige Nachteil von Teppichboden. Schmutz, Urin und Feuchtigkeit setzen sich dauerhaft in ihm fest, Fell ist nur schwer zu entfernen. Eine hygienische Reinigung ist kaum möglich. Als Haustierbesitzerin oder -besitzer sollten Sie auf Teppich und andere textile Beläge verzichten.
Schmutzresistent: ★
Feuchtigkeitsbeständig: ★
Leise: ★★★
Warm: ★★
Kratzfest: ★★
Rutschhemmend: ★★★
Erschwinglich: ★★
Fazit
Als Tierbesitzerin oder -besitzer sollten Sie den Boden für Ihr Zuhause sorgsam auswählen. Mit Hunden und Katzen als Mitbewohner stellen Fellbüschel, Kratzer durch scharfe Krallen und Schmutz von draußen die größten Herausforderungen dar. Auch kleine Unfälle können beim Zusammenleben mit Vierbeinern passieren. Entsprechend sollte der Belag pflegeleicht, feuchtigkeitsbeständig und kratzfest sein.
Der beste Boden für Hunde und Katzen ist Vinyl. Dieses ist nicht nur widerstandsfähig und resistent gegen Schmutz und Flüssigkeiten, sondern auch leise und angenehm fußwarm. Parkett ist ebenfalls gut geeignet, sofern Sie ein Modell aus belastbarer Eiche oder einem vergleichbaren Holz wählen. Eine gebürstete und geölte Oberfläche gibt Ihrem Haustier ausreichend Halt und mindert die Rutschgefahr.
Laminat und Kork sind nur bedingt für Fellnasen und Samtpfoten geeignet. Auf empfindlichen Naturstein, kalte Fliesen oder unhygienischen Teppich sollten Sie hingegen gänzlich verzichten.
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