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Parkett auf Fußbodenheizung

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Ist Parkett für Fußbodenheizung geeignet? Generell spricht nichts gegen die Verlegung von Parkett auf Fußbodenheizungen. Holz und Holzwerkstoffe sind im Fußbodenaufbau langjährig erprobt und haben sich in Verbindung mit einer Fußbodenheizung bewährt. Die nachstehenden Angaben beruhen auf Erkenntnissen aus einer von der Holzforschung Austria durchgeführten Forschungsarbeit, Untersuchungen im „Fraunhofer-Institut für Holzforschung“, Braunschweig sowie langjährigen Erfahrungen mit verschiedenen Bodenaufbauten über einer Fußbodenheizung.

Inhalt:

  1. Parkettböden und Fußbodenheizung
  2. Feuchtigkeitssperre
  3. Geeignete Untergründe
  4. Empfohlene Heizsysteme
  5. Abstand der Heizrohre
  6. Wärmedurchlasswiderstand
  7. Vorbehandlung des Estrichs
  8. Geeignete Oberböden
  9. Verlegung des Parketts
  10. Inbetriebnahme der Fußbodenheizung
  11. Wohnhygiene und Raumklima
  12. Allgemeines

Parkettböden und Fußbodenheizung

Holz gilt als Dämmstoff, dass bedeutet die Auf- und Abheizphasen verschieben sich. Es dauert länger, bis der Holzboden warm ist (daher eher anschalten) und es dauert aber auch länger bis der Holzboden wieder kalt ist (daher eher wieder abschalten). Das sogenannte Heizfenster wird also bildlich gesprochen versetzt. Während die Fußbodenheizung an ist, befindet sich sehr trockene Luft direkt über der Holzoberfläche. Dadurch gibt das Holz Feuchte an die Umgebung ab und stellt so seine natürliche Haushaltsfeuchte wieder ein. Beim Abgeben von Feuchtigkeit schrumpft der Holzboden, was sich in Fugen zwischen den Stäben bemerkbar macht. Diesem Effekt können Sie entgegenwirken, indem Sie Luftbefeuchter einsetzen.

In Monaten, in denen die Luftfeuchtigkeit der Umgebung höher ist (Frühling/Sommer), werden sich geringere oder gar keine Fugen im Holzboden zeigen. Die idealen klimatischen Bedingungen im Raum für Menschen, Pflanzen, Tiere und Holz liegen bei einer relativen Luftfeuchtigkeit von 50 - 60% und einer Temperatur von ca. 21 Grad Celsius.

Feuchtigkeitssperre

Der gesamte Fußbodenaufbau hat bei Verlegung in ebenerdigen und nicht unterkellerten Räumen, über Einfahrten, Feuchträumen, Durchgängen, Garagen und dgl. auf einer dauerhaft wirkenden Feuchtigkeitsabdichtung und Dampfsperre zu erfolgen. Dadurch sollen Schäden durch nachschiebende Feuchtigkeit am Holzboden vermieden werden.

Geeignete Untergründe

Über einer Fußbodenheizung können sowohl nass eingebrachte Estriche (z.B. Zementestriche) als auch trocken verlegte Estriche (z.B. Spanplatten, zementgebundene Spanplatten) zur Anwendung kommen. Bei der Verlegung von Trockensystemen ist infolge der Luftschicht zwischen Heizrohr und Estrich-Unterkante mit einer geringeren Wärmeleitfähigkeit der Fußbodenkonstruktion zu rechnen. Die Restfeuchtigkeit (gemessen nach der CM-Methode) darf bei Zementestrichen 1,8% und bei Anhydritestrichen 0,3% nicht überschreiten.

Empfohlene Heizsysteme

Es werden Niedertemperatur-Fußbodenheizungen empfohlen (bei einer Warmwasser-Fußbodenheizung Vorlauftemperatur bis 55 °C). Die Oberflächentemperatur am fertigen Holzboden darf auch in den Randzonen 29 °C nicht überschreiten. Günstige Werte sind 26 °C bis 27 °C.

Abstand der Heizrohre

Um die Temperaturwelligkeit der Oberfläche zu begrenzen (bei vorgegebener Maximaltemperatur bringt geringe Welligkeit eine höhere Mitteltemperatur und somit eine höhere Leistungsabgabe der Heizung), sollte bei einer Warmwasser-Fußbodenheizung die Abstände der Heizrohre zwischen 10 cm und 20 cm betragen.

Wärmedurchlasswiderstand

Es ist darauf zu achten, dass ein vernünftiges Verhältnis der Wärmedurchlasswiderstände der Schichten über dem Heizelement (Zementestrich bzw. Trockenestrich und Oberbelag) und unter dem Heizelement (Wärmedämmung) besteht. Die Wärmeabgabe nach unten soll 20 W/m² bzw. 25% der Heizleistung nicht überschreiten. Das bedeutet, dass der Wärmedurchlasswiderstand der Fußbodenkonstruktion nicht zu hoch sein soll.

Der natürlich vorgegebene Wärmedurchlasswiderstand von Holz bzw. Holzwerkstoffen begrenzt die Temperaturwelligkeit an der Bodenoberfläche und schafft damit eine gleichmäßige Oberflächentemperatur. Für die Wärmeleitung des Oberbelages ist eine hohe Dichte des Holzes günstig. Hartholz leitet um ca. 30% besser als Weichholz.

Vorbehandlung des Estrichs

Der Estrich ist vor dem Beginn der Verlegearbeiten (auch im Sommer) aufzuheizen. Das Aufheizen des Estrichs soll nicht vor 21 Tagen nach seiner Einbringung beginnen, und zwar so, dass die Vorlauftemperatur der Fußbodenheizung täglich um 5°C erhöht wird und 35°C nicht übersteigt.

Vor Beginn der Verlegung des Belages, jedoch nicht früher als 28 Tage nach Herstellung des Estrichs, ist die Fußbodenheizung abzuschalten oder bei kalter Witterung die Vorlauftemperatur in täglichen Temperaturstufen von 5°C so zu reduzieren, bis eine Oberflächentemperatur des Estrichs von 18 bis 15°C erreicht ist.

Diese Temperatur darf innerhalb von drei Tagen nach der Verlegung der Beläge bzw. der Oberflächenbehandlung nicht verändert werden. Danach kann die Fußbodenheizung täglich um 5°C bis zum Erreichen der vollen berechneten Vorlauftemperatur erhöht werden.

Geeignete Oberböden

Als Oberböden kommen alle Parkettarten (mit Ausnahme von Holzpflaster und einigen Massivholzdielen) infrage. Besonders gut für den Einsatz auf Fußbodenheizung ist Einzelstabparkett bzw. generell mehrschichtig aufgebaute Holzböden, wie bspw. unsere Landhausdielen geeignet. Bei diesem Aufbau sperren sich die einzelnen Schichten gegeneinander ab, das Quell- und Schwundverhalten wird deutlich verringert.
Weniger geeignet sind besonders breite Lamellen oder Einzelelemente innerhalb der Verlegeeinheit des Oberbelags. Holzarten mit ungünstigem Quell- und Schwindverhalten sind nicht geeignet (z. B. Buche, Esche) bzw. nur in dimensionsstabilisierter Form bedingt geeignet. Die Holzfeuchtigkeit muss zum Zeitpunkt der Verlegung zwischen 7% und 9% betragen.

Verlegung des Parketts

Es empfiehlt sich Parkettböden auf Fußbodenheizung fest zu verkleben. Dadurch ist eine bessere Fixierung des Bodens gewährleistet, der Holzboden "arbeitet" weniger und es wird eine bessere Wärmeleitung gewährleistet.
Mithilfe unserer Trittschalldämmung kann Fertigparkett auch schwimmend auf eine Warmwasser-Fußbodenheizung verlegt werden. In jedem Fall sollte die Verlegeanleitung zurate genommen werden.
Die Dicke des Holzfußbodens ist mit 16 mm begrenzt. Mit der Verlegung des Oberbodens darf erst nach dem normgemäßen Ausheizvorgang begonnen werden.

Inbetriebnahme der Fußbodenheizung

Die zwischen Verlegung des Parkettfußbodens und Inbetriebnahme der Fußbodenheizung erforderliche Wartezeit ist von der Parkettart und Verlegeart abhängig und mit dem Parkettleger abzustimmen. Wichtig ist in diesem Zusammenhang auch, dass die Fußbodenheizung mit langsam ansteigenden Temperaturen von nicht mehr als 5°C je Tag in Betrieb genommen wird.

Wohnhygiene und Raumklima

Neben diesen speziellen Empfehlungen gelten selbstverständlich die allgemeinen, bekannten technischen und wohnhygienischen Regeln für eine Fußbodenheizung. Es sei hier insbesondere darauf hingewiesen, dass die Oberflächentemperatur des Fußbodens höchstens +28°C betragen soll. Die Einhaltung dieses Grenzwertes ist bei einem Holzboden ohne Probleme möglich.
Für das Wohlbefinden des Menschen und die Behaglichkeit in Räumen ist die Beachtung eines gesunden Raumklimas erforderlich. Bei einer Raumtemperatur von ca. 21°C sollte eine relative Luftfeuchte von etwa 50 - 60 % vorhanden sein. Dies ist auch für die Werterhaltung der Fußböden und zur Vermeidung elektrostatischer Auf- und Entladungsvorgänge von Vorteil. Zur Erreichung dieser Werte sind geeignete Maßnahmen zu treffen.

Allgemeines

Eine spätere Fugenbildung am fertigen Holzboden ist bei verschiedenen Verlegemustern (z. B. Mosaik-, Tafelparkett) durch den Wechsel der Faserrichtung und kürzere Einzelelemente weniger auffällig als bei riemenartig verlegtem Parkett und bei langen Einzelelementen (z. B. Schiffsboden). Um Schäden am Holzboden und einen Anstieg der Heizkosten zu vermeiden, sollten keine Teppiche auf Parkett über einer Fußbodenheizung gelegt werden.


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