Holzboden reinigen und pflegen

Inhaltsverzeichnis

Wie sich die Art der Oberflächenbehandlung auf den Pflegeaufwand auswirkt

Ein Holzboden ist der Favorit unter den möglichen Bodenbelag-Arten für Wohnräume und gewerbliche Bereiche, da er robust, natürlich, langlebig und zeitlos schön ist. Ein angenehm leises, fußwarmes Parkett im Schlafzimmer, Wohnzimmer oder Kinderzimmer trägt zu höchstem Wohnkomfort bei. Nicht zuletzt überdauert der vielseitige Belag Generationen – vorausgesetzt, Sie reinigen und pflegen ihn richtig.

Entscheidend ist, die Reinigungs- und Pflegeroutine auf die Ansprüche des Parkettbodens abzustimmen. Diese richten sich stark danach, ob die Oberfläche geölt oder lackiert ist. Während beide Behandlungsmethoden das Holz zuverlässig vor Schmutz, Staub und Feuchtigkeit schützen, wirken sie sich unterschiedlich auf die Widerstandskraft und den Pflegebedarf des Bodens aus.

Tipp: Die Art der Oberflächenbehandlung beeinflusst neben der Pflegeleichtigkeit viele weitere Charakteristika eines Holzbodens. Schauen Sie sich unseren Detailartikel zum Thema an, um eine gut informierte Wahl zwischen geöltem oder lackiertem Parkett treffen zu können.

Die Eigenschaften von geöltem Holzboden im Überblick

Bei dieser Oberflächenbehandlung wird farbloses, helles oder dunkles Öl auf die Dielen aufgetragen, um sie zu imprägnieren. Es dringt tief in die Holzfasern ein und schützt das geölte Parkett so vor Verunreinigungen und Feuchtigkeit. Die Poren bleiben dabei offen, sodass das Holz seine natürlichen Eigenschaften und seine ursprüngliche Struktur beibehält.

Besonderheiten von Holzboden mit geölter Oberfläche

  • benötigt eine Ersteinpflege nach der Verlegung
  • erfordert regelmäßige Nachbehandlungen zum Erhalt der Schutzwirkung
  • Holzporen bleiben offen
  • die natürliche, strukturierte Holzoberfläche bleibt erhalten
  • rutschfest
  • die Einpflege mit Öl kaschiert kleinere Kratzer
  • gut vor Feuchtigkeit geschützt (regelmäßiges Nachölen vorausgesetzt)
  • erlaubt punktuelle Ausbesserungen
  • Schmutz und Staub bleiben leichter hängen

Im direkten Vergleich zum lackierten Pendant ist ein geölter Holzboden etwas pflegebedürftiger, da sich Verunreinigungen leichter in der texturierten Oberfläche absetzen. Wie Sie den Boden gründlich, aber schonend säubern, erfahren Sie in unserem detaillierten Ratgeber zur richtigen Reinigung und Pflege von geöltem Parkett.

Die Eigenschaften von lackiertem Holzboden im Überblick

Um die Resistenz des Belags gegen Schmutz, Staub und Flüssigkeiten zu erhöhen, wird versiegeltes beziehungsweise lackiertes Parkett mit glänzendem, halbmattem oder matten Parkettlack behandelt. Das Mittel legt sich wie eine zusätzliche Schutzschicht auf die Dielen, wodurch die Holzporen geschlossen werden.

Besonderheiten von Holzboden mit lackierter Oberfläche:

  • eine Ersteinpflege nach der Verlegung ist nicht erforderlich, aber möglich
  • erfordert im Normalfall keine intensiven Nachbehandlungen
  • Holzporen sind verschlossen
  • der Lack bedeckt die Holzoberfläche als zusätzliche, glatte Schicht
  • nicht rutschfest
  • kleine Kratzer zeichnen sich schnell ab
  • erlaubt keine punktuelle Ausbesserungen (bei tieferen Kratzern oder Unreinheiten muss der Boden großflächig abgeschliffen und neu lackiert werden)
  • Schmutz und Staub finden kaum Halt

Die natürliche Haptik des Holzbodens ist bei dieser Art der Oberflächenbehandlung nicht mehr zu spüren, doch im Gegenzug ist versiegeltes Parkett äußerst pflegeleicht. Einen genauen Überblick über die optimale Reinigung und Pflege von lackiertem Parkett erhalten Sie in unserem Ratgeber.

Trockene Unterhaltsreinigung mit Staubsauger oder Besen

Die Trockenreinigung ist ein wichtiger erster Schritt in der Pflegeroutine von Holzböden. Sie dient dazu, kleine Steine sowie lose Schmutz- und Staubpartikel zu entfernen. Wir verraten Ihnen, wie Sie diesen Reinigungsschritt richtig durchführen.

So befreien Sie einen geölten Holzboden von losem Schmutz


Zur trockenen Reinigung von Holzböden mit geölter Oberfläche benötigen Sie lediglich einen Staubsauger, idealerweise mit einer Parkettdüse oder einem vergleichbaren Aufsatz. Alternativ können Sie einen Besen verwenden, um den Belag großflächig von Staub und Schmutz zu befreien.

Eine gründliche Trockenreinigung ist bei geölten Böden besonders wichtig, damit sich Verunreinigungen gar nicht erst in der Holzstruktur festsetzen können. Je öfter Sie Ihren Staubsauger oder Besen zum Einsatz bringen, desto leichter fällt Ihnen somit die regelmäßige Unterhaltspflege.

Empfohlene Häufigkeit: Mindestens einmal pro Woche, je nach Beanspruchung des Bodens auch häufiger.

Wie Sie Staub und kleine Steine von lackiertem Holzboden entfernen


Obwohl Staub und Schmutz auf der glatten Oberfläche von lackiertem Holzboden nur schwer Halt finden, ist eine regelmäßige Trockenreinigung auch bei dieser Variante wichtig. Denn: Harte Schmutzpartikel und kleine Steine können den Lack beschädigen, wenn Sie sie nicht entfernen. An den zerkratzten Stellen geht die Schutzwirkung der Versiegelung verloren. Nehmen Sie die Reinigung mit Staubsauger oder Besen wie bereits beschrieben vor.

Empfohlene Häufigkeit: Mindestens einmal pro Woche, je nach Beanspruchung des Bodens auch häufiger.

Feuchte Unterhaltsreinigung mit Reinigungsmittel, Wasser und Wischwiesel

Eine Nass- oder Feuchtreinigung ist eine ideale Ergänzung zur wöchentlichen Trockenreinigung Ihres Holzbodens. Unabhängig vom Oberflächenschutz sollten Sie nur nebelfeucht wischen, um stehendes Wasser zu vermeiden. Und: Verwenden Sie ein Reinigungsmittel mit einer milden Zusammensetzung.

Hinweise für die feuchte Reinigung von geöltem Holzboden


Nehmen Sie zur Feuchtreinigung von Massivparkett oder Mehrschichtparkett einen Eimer mit Wasser und ein geeignetes Reinigungsmittel für Holzböden zur Hand, zum Beispiel das Berger-Seidle Brilliance NeutralCleaner Konzentrat. Halten Sie sich an das vom Hersteller vorgegebene Mischverhältnis, um den Boden rückstandslos von feinstem Staub und festem Schmutz zu befreien.

Fahren Sie mit einem Wischwiesel oder Wischmopp in gleichmäßigen Bewegungen über die Dielen, ohne zu viel Wasser aufzutragen. Entstehen doch einmal Pfützen, sollten Sie diese umgehend aufnehmen. Lassen Sie den Boden gut trocknen, bevor Sie ihn betreten oder eine anschließende Pflegebehandlung vornehmen.

Empfohlene Häufigkeit: Bei Bedarf, wenn die Trockenreinigung nicht zufriedenstellend gesäubert hat.

So einfach können Sie Ihren lackierten Holzboden feucht reinigen


Auch für die feuchte Reinigung von Holzböden mit lackierter Oberfläche benötigen Sie einen Eimer mit Wasser, ein mildes Reinigungsmittel und einen Wischer. Die Vorgehensweise ist dieselbe wie bei geölten Böden: Fahren Sie mit dem nebelfeuchten Wischwiesel oder Mopp gleichmäßig über den Belag.

Da Einzelstabparkett, Industrieparkett und andere Holzbeläge mit versiegelnder Schutzschicht eine glatte Oberfläche besitzen, bleiben fester Schmutz und feine Staubpartikel kaum hängen. Somit ist auch dieser Schritt der Reinigungsroutine bei diesem Boden besonders einfach durchzuführen.

Empfohlene Häufigkeit: Bei Bedarf, wenn die Trockenreinigung nicht zufriedenstellend gesäubert hat..

Wie Sie hartnäckige Flecken von geölten und lackierten Holzböden entfernen

Unschöne Flecken lassen sich mit einer regulären Unterhaltsreinigung manchmal nicht entfernen. In solchen Fällen hilft hier ein Intensivreiniger für Holzböden.

Mischen Sie das Mittel gemäß den Herstellerangaben mit lauwarmem Wasser. Tunken Sie anschließend einen weichen Baumwolllappen in die Mischung und reiben Sie vom Rand ausgehend nach innen über den Fleck, bis dieser vollständig entfernt ist.

Je nach Art des Flecks können zusätzliche Schritte nötig sein, um den hartnäckig verschmutzten Holzboden zu reinigen. Wie Sie Rotweinflecken, Wasserflecken oder Katzenurin von lackiertem oder geöltem Parkett gründlich und schonend entfernen, erfahren Sie in unseren Ratgebern.

Holzboden richtig pflegen – so bleibt er lange schön

Ebenso wichtig wie eine gewissenhafte Unterhaltsreinigung von Massivparkett und Fertigparkett ist eine optimale Pflegeroutine. Der Umfang und die Häufigkeit richten sich nach der Art der Oberflächenbehandlung, wobei die Pflege von lackiertem Holzboden einfacher ist.

Pflegeroutine für Holzboden mit geölter Oberfläche

Eine Besonderheit von geölten Bodenbelägen aus Holz ist die erforderliche Ersteinpflege. Sobald Sie das Parkett schwimmend verlegt oder verklebt haben, fällt dieser schützende Pflegeschritt an. Er ist sowohl bei roh gelieferten Holzböden als auch bei Modellen mit vorgeölter Oberfläche durchzuführen.

Grundregeln für die Pflege von geölten Holzböden:

  • Führen Sie nach der Verlegung eine Ersteinpflege durch, um die Widerstandskraft des Bodens zu erhöhen.
  • Pflegen Sie den Boden circa 1 mal im Jahr sorgfältig mit Pflegeöl, bei durchschnittlicher Abnutzung und maximal einer wöchentlichen Feuchtreinigung.
  • Oder verwenden Sie eine wasserbasierte, polierfreie Wischpflege (z. B. Berger-Seidle Brilliance AquaOilCare) circa 2 bis 3 mal im Jahr nach der Reinigung, bei durchschnittlicher Abnutzung und maximal einer wöchentlichen Feuchtreinigung.

Vor der Ersteinpflege sowie vor der jährlichen Nachbehandlung müssen Sie eine Grundreinigung durchführen, um sämtliche Schmutzrückstände zu entfernen. Tipps hierzu haben wir in unserem Detailartikel zur Reinigung und Pflege von geöltem Parkett für Sie zusammengestellt.

Holzboden mit versiegelter Oberfläche optimal pflegen

Bei lackierten Bodenbelägen aus Eiche, Esche oder einem anderen Holz ist eine Ersteinpflege nicht nötig. Sie können sie jedoch optional mit einem geeigneten Pflegemittel durchführen, im Anschluss an eine gründliche Reinigung. Ansonsten ist die Pflegeroutine äußerst simpel.

Grundregeln für die Pflege von lackierten Holzböden:

  • Tauschen Sie den Reiniger je nach Beanspruchung einige Male im Jahr gegen ein Pflegemittel für versiegelte Holzböden aus, um einen zusätzlichen Schutzfilm aufzutragen.
  • Entfernen Sie die zusätzlich aufgetragenen Schutzschichten bei Bedarf wieder vollständig durch eine Intensivreinigung, um den Boden in angemessenen Abständen aufzufrischen. Tragen Sie anschließend erneut eine geeignete Parkettpflege auf.

Wie Sie sehen, ist die Pflege von lackiertem Holzboden bequem und einfach. Aber: Ein Belag mit dieser Oberflächenbehandlung bedarf mehr vorbeugenden Schutzmaßnahmen im Alltag als ein geölter Fußboden. Beachten Sie hierbei die folgenden Hinweise.

Die 8 wichtigsten Expertentipps für eine optimale Holzbodenpflege

1

Verwenden Sie für die Trockenreinigung nur Staubsauger und Besen mit weichen Borsten, um Kratzern im Belag vorzubeugen – vor allem bei lackiertem Holzboden.

2

Wischen Sie nur nebelfeucht, nie nass und nehmen Sie stehende Flüssigkeiten (z. B. durch umgekippte Getränke oder übergeschwapptes Wischwasser) sofort auf.

3

Verwenden Sie nur milde Reinigungs- und Pflegemittel, die speziell für den Belag gedacht sind. Für geölte Böden empfehlen wir Holzbodenseife, einen milden Parkettreiniger und Pflegeöl, für versiegelte Böden sollten Sie zu Lackseife und

4

Bringen Sie Filzgleiter unter Möbeln, Stuhlbeinen und Pflanzenrollern an. Dies ist insbesondere bei lackiertem Holzboden wichtig, denn Schäden in der Oberfläche mindern die Schutzwirkung der Versiegelung.

5

Legen Sie Fußmatten im Eingangsbereich aus, damit weniger Schmutz in den Raum gelangt und der Boden an dieser stark frequentierten Stelle vor mechanischer Einwirkung geschützt ist. Reinigen Sie die Matte regelmäßig.

6

Für einen langfristig unversehrten Holzboden sollten Sie die Krallen Ihrer tierischen Mitbewohner kürzen. Geöltes Parkett ist als Bodenbelag für Hunde und Katzen ideal, denn die strukturierte Oberfläche kaschiert Kratzer und bietet den Pfoten guten Halt.

7

Macken und Verfärbungen durch dunkle Schuhsohlen verhindern Sie, indem Sie barfuß oder sockfuß laufen oder Hausschuhe tragen. Auf einem fußwarmen Holzboden ist dies besonders angenehm.

8

Fugen sind Schmutzfänger und können die Reinigung von Holzböden erschweren. Ein Luftbefeuchter wirkt der Fugenbildung entgegen, indem er die Luftfeuchtigkeit im Raum konstant im Idealbereich von 40 bis 65 % hält.

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