Klick Vinyl verlegen
Die schnelle und einfache Verlegung ist ein großer Vorteil von Vinylböden mit Klicksystem. Mit dem richtigen Werkzeug und etwas handwerklichem Geschick können Sie diese Arbeit problemlos selbst erledigen – ohne Zusatzkosten für den Profi. Was Sie dabei beachten sollten, fassen wir in unserer Anleitung zur richtigen Verlegung von Klick-Vinyl zusammen.
Inhaltsverzeichnis
Warum ist Klick-Vinyl als Bodenbelag so beliebt?
Die Wahl zwischen Klick-Vinyl oder Klebe-Vinyl sollten Sie stets mit Blick auf die Gegebenheiten in Ihrem Zuhause treffen. Ihre individuellen Erwartungen sind ebenfalls relevant. Beide Varianten weisen die allgemeinen Vorteile von Vinylboden auf und überzeugen sowohl funktionell als auch ästhetisch. Doch es gibt einige Besonderheiten, die speziell auf Klick-Vinyl zutreffen.
Die besonderen Vorteile von Klick-Vinyl im Überblick:
- ▶schnelle und einfache Verlegung
- ▶sauberer Vorgang dank leimloser, schwimmender Verlegung
- ▶kostengünstig durch mögliche Verlegung in Eigenregie
- ▶kaschiert kleine Unebenheiten im Untergrund
- ▶rückstandslos entfernbar – ideal für gemietete Wohnräume
Falls Sie sich die Kosten für einen professionellen Bodenleger sparen möchten, ist Klick-Vinyl somit besser geeignet als aufwendig zu verlegendes Klebe-Vinyl.
Aber: Trotz der Vorteile von Vinylböden mit praktischem Klicksystem ist in puncto Verlegung Sorgfalt und Geschick gefragt. Wir zeigen Ihnen, wie Sie ein lückenloses, stabiles und einwandfreies Ergebnis erzielen.
Diese Materialien und Werkzeuge benötigen Sie
Die Verlegung von Klick-Vinyl beginnt mit der richtigen Vorbereitung. Einige der benötigten Utensilien haben Sie sicher zu Hause, andere sollten Sie zeitgleich mit dem neuen Boden besorgen. Letztere Kategorie umfasst eventuelles Zubehör, das in Ihrem Fall erforderlich sein könnte:
Trittschalldämmung: Die meisten Klick-Vinylbeläge verfügen über eine integrierte Trittschalldämmung, die den Tritt- und Gehschall beim Überschreiten des Belags ausreichend mindert. Ist dies nicht der Fall, müssen Sie vorab eine separate Dämmunterlage für Vinylboden auslegen.
Dampfsperre: Bei der Dampfsperre handelt es sich um eine dünne Plastikfolie, die noch vor dem neuen Belag samt Trittschalldämmung ausgelegt wird. Sie ist nur bei der Verlegung von Vinylboden auf Untergründen mit mineralischer Zusammensetzung nötig, wie Estrich beziehungsweise Beton. Die Folie verhindert, dass aufsteigende Feuchtigkeit die Vinylplatten mit der Zeit beschädigt.
Klick-Vinyl richtig verlegen – legen Sie diese Werkzeuge bereit
- ▶Hebelschneider bzw. Vinylschneidemaschine
- ▶ggfls. Stich-, Kapp- oder Kreissäge
- ▶Zollstock
- ▶Winkel
- ▶Gummihammer
- ▶Schlagklotz
- ▶Abstandhalter
- ▶Zugeisen
- ▶ggfls. Ausgleichsmasse
- ▶ggfls. Übergangsprofil
- ▶ggfls. Rosette
- ▶ggfls. Silikon
So bereiten Sie den Raum und das Vinyl optimal für die Verlegung vor
Wie makellos das Endergebnis sein wird, entscheidet sich schon in der Vorbereitungsphase. Dabei sollten Sie vor allem dem Untergrund ausreichend Beachtung schenken. Wenn Sie Klick-Vinyl richtig verlegen möchten, muss der Boden ebenmäßig, fest, tragfähig, sauber und trocken sein.
Anders als Klebevinyl verzeiht schwimmend verlegtes Vinyl kleinere Unebenheiten im Untergrund. Dies trifft insbesondere auf Vinylböden mit SPC-Träger zu. Die Trägerplatte aus einem extrem harten Gesteinsgemisch (Stone-Polymer-Composite) sorgt für eine hohe Formstabilität und Festigkeit. So werden Strukturen im darunterliegenden Boden wirkungsvoll kaschiert.
Hinweis: Höhenunterschiede von mehr als 2 mm auf 1 m Länge müssen Sie in jedem Fall vor der Verlegung ausgleichen.
Weitere Tipps für die Vorbereitung zur Klick-Vinyl-Verlegung
- ▶Bewahren Sie die geschlossenen Vinylpakete mindestens 48 Stunden vor der Verlegung im entsprechenden Raum zur Akklimatisierung auf. Die Raumtemperatur sollte zwischen 18 °C und 30 °C liegen.
- ▶Messen Sie die verfügbare Höhe aus und kürzen Sie alle im Raum befindlichen Türzargen und Türblätter bei Bedarf. Dies gilt insbesondere, wenn Sie Vinyl auf Fliesen oder einem anderen bestehenden Belag verlegen möchten und eine größere Aufbauhöhe zu erwarten ist.
- ▶Nur bei Verwendung einer Dampfsperre: Lassen Sie die Folie an den Wänden circa 3 cm hochragen und überlappen Sie die einzelnen Bahnen mit einer Breite von circa 10 cm.
Schnell und ordnungsgemäß Klick-Vinyl verlegen: Schritt-für-Schritt-Anleitung
Sobald Sie den Untergrund, den Raum und den Vinylboden vorbereitet haben, können Sie mit der Verlegung beginnen. Mit der folgenden Anleitung ist ein makelloses Endergebnis sicher.
Schritt 1: Raum ausmessen und in einer Ecke beginnen
Messen Sie den Raum aus und schneiden Sie die erste Reihe entsprechend der benötigten Länge zu. Schneiden Sie zunächst die Längsfedern aller Vinylplanken der ersten Reihe so ab, dass sie mit der Deckfläche bündig sind. Legen Sie die Planken anschließend mit der Feder zur Wand und klicken Sie sie stirnseitig ein.
Richten Sie die erste Reihe nach ihrer Verlegung mittels Abstandkeilen exakt aus. Der Abstand zur Wand und zu allen Bauteilen muss mindestens 15 mm betragen. Stellen Sie sicher, dass das Reststück der ersten Reihe nicht kürzer als 30 cm ist. Sie benötigen es als erstes Teil der zweiten Reihe.
Schritt 2: Mit dem Reststück der ersten Reihe fortfahren
Platzieren Sie zunächst das Reststück aus der ersten Reihe. Der so entstandene Versatz ist für die Stabilisierung der Fläche erforderlich. Setzen Sie die erste Vinylplanke mit der Längsseite an der ersten Reihe leicht schräg an.
Drücken Sie die Planke anschließend leicht mit der Hand nach unten und klopfen Sie gleichzeitig mithilfe des Schlagklotzes auf die längsseitige Nut. So unterstützen Sie den optimalen Fugenschluss der Klickvinyl-Elemente.
Verfahren Sie mit der zweiten Vinylplanke dieser Reihe wie zuvor beschrieben und treiben Sie den Stirnstoß mittels Schlagklotz und Gummihammer in die erste Planke dieser Reihe. Führen Sie diesen Vorgang in den kommenden Reihen fort.
Schritt 3: Die letzte Reihe einpassen
Legen Sie die Vinylplanken der letzten Bahn deckungsgleich auf die zuvor verlegte Reihe. Zeichnen Sie nun mithilfe eines Bleistiftes und einer weiteren Diele den Wandverlauf wie mit einer Schablone auf die Planke und sägen Sie sie zu.
Klicken Sie die zugeschnittenen Vinylstücke längsseitig in die zuvor verlegte Reihe und klopfen Sie die Stirnseiten mit Schlagklotz und Gummihammer zusammen. Verwenden Sie ein Zugeisen, um die letzte Planke dieser finalen Reihe einzupassen.
Abschlussarbeiten und Pflege des Klick-Vinyls
Sobald der Vinylboden liegt, ist es Zeit für die Feinarbeit. Entfernen Sie die Abstandskeile und befestigen Sie die Sockelleisten (wieder) im Raum. Bringen Sie auch die Abdeckrosetten für die Heizkörper und die Übergangsschienen wieder an, sofern vorhanden.
Die Langlebigkeit Ihres neuen Klick-Vinylbodens hängt neben der richtigen Verlegung maßgeblich von der Reinigung und Pflege ab. Verzichten Sie auf aggressive Reiniger mit Lösemitteln oder Glyzerin. Besser geeignet sind milde Reinigungsmittel oder eine spezielle Vinylpflege.
Wischen Sie Ihren neuen Vinylbelag nur nebelfeucht und entfernen Sie stehendes Wasser sofort. Weitere hilfreiche Informationen zur optimalen Pflege und Reinigung von Vinyl haben wir auf unserer Detailseite für Sie zusammengestellt.
Abschließender Tipp: Verlegen Sie unter Bürostühlen eine Schutzmatte und bringen Sie Filzgleiter an Stuhl- und Tischbeinen an.
Verlegung von Klick-Vinyl – wie Sie typische Fehler vermeiden
Im direkten Vergleich zu vollflächig verklebtem Massivvinyl ist es für Laien deutlich einfacher, Klick-Vinyl zu verlegen. Dennoch gibt es wichtige Details, die Sie beachten sollten. Unsere folgenden Tipps helfen Ihnen, die häufigsten Fehler zu umgehen.
Verlegerichtung wählen
Platzieren Sie die Vinylplanken stets längs zum Lichteinfall im Raum. Eine Ausnahme bildet die Verlegung über einen bestehenden Dielenboden – platzieren Sie die Planken in diesem Fall quer zur Verlegerichtung des alten Bodens.
Dehnungsfuge bedenken
Ab einer Raumlänge oder Raumbreite von über 8 Metern empfehlen wir Ihnen, eine Dehnungsfuge einzubauen. Diese können Sie mittels Schienensystem abdecken.
Untergrund beachten
Verlegen Sie einen Vinylboden fürs Wohnzimmer, Schlafzimmer oder andere Räume nicht direkt auf Teppichböden, andere textile Untergründen oder PE-Schaum. Diese Beläge können die Stabilität des Klick-Vinyls beeinträchtigen, die Schimmelbildung fördern und den neuen Belag so mit der Zeit beschädigen.
Einschränkungen berücksichtigen
Sowohl Klick- als auch Klebe-Vinyl sind ausschließlich für die Verlegung im Innenbereich geeignet. Setzen Sie den Belag nicht im Freien oder in Räumen mit stehender Nässe ein.
Klicksystem schützen
Bei übermäßiger punktueller Belastung kann die Klickverbindung zwischen den Vinylplanken brechen. Vermeiden Sie dies, indem Sie die Last schwerer Objekte gleichmäßig über die Fläche verteilen. Klick-Vinyl für die Küche sollten Sie nur bis vor die Küchengeräte und -unterschränke verlegen.
FAQ
Was muss man bei der Verlegung von Vinylboden beachten?
Für die ordnungsgemäße Verlegung von Vinylböden muss der Untergrund fest, trocken, ebenmäßig, sauber und tragfähig sein. Klebe-Vinyl erfordert eine absolut glatt verspachtelte Fläche, während Klick-Vinyl kleinere Unebenheiten verzeiht. Die Verlegung auf textilen Untergründen oder PE-Schaum ist grundsätzlich nicht empfehlenswert.
Was ist besser: Vinyl zum Kleben oder Klicken?
Beide Vinylarten haben Vor- und Nachteile, sodass die Wahl stets auf die individuellen Bedürfnisse abgestimmt sein sollte. Falls Sie sich eine schnelle, einfache und kostengünstige Verlegung in Eigenregie wünschen, ist Klick-Vinyl die bessere Option. Er ist leicht wieder entfernbar und somit auch für Mietwohnungen geeignet. Vollflächig verklebtes Massivvinyl sollte nur durch einen Profi verlegt werden, bietet im Gegenzug allerdings eine maximale Haltbarkeit.
Was legt man unter einen Vinylboden?
Wenn Sie den Vinylboden direkt auf mineralischen Untergründen (z. B. Beton) verlegen möchten, müssen Sie zunächst eine Dampfsperre platzieren. Sie fängt aufsteigende Feuchtigkeit ab, bevor diese das Vinyl beschädigen kann.
Ist eine Trittschalldämmung immer notwendig?
Eine Trittschalldämmung ist bei Klebe-Vinyl nicht nötig, da die direkte Verbindung von Belag und Untergrund den Tritt- und Gehschall automatisch mindert. Bei schwimmend verlegtem Klick-Vinyl ist sie immer dann erforderlich, wenn das Vinyl nicht über eine integrierte Trittschalldämmung verfügt.
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