Parkett und Holzboden in der Küche
Im Wohnzimmer hat sich Parkettboden längst durchgesetzt. In der Küche hingegen ist er seltener zu finden. Hier kommen meist Fliesen zum Einsatz, vor allem aufgrund ihrer guten Feuchtigkeitsresistenz. Doch bei Auswahl des richtigen Modells ist auch ein Holzboden optimal für diesen anspruchsvollen Bereich geeignet. Welche besonderen Vorteile Parkett in der Küche bietet, lesen Sie hier.
Inhaltsverzeichnis
Die Eigenschaften und Vorteile von Parkett bzw. Holzböden
Ob seine natürliche Schönheit oder seine lange Lebensdauer – es gibt viele gute Gründe für einen Parkettboden. Wir fassen die wichtigsten Besonderheiten des hochwertigen Belags zusammen:
- ▶klassische, zeitlos schöne Ästhetik
- ▶einzigartige Maserung
- ▶gefertigt aus natürlichem Material
- ▶angenehm fußwarm
- ▶unverkennbare Haptik
- ▶robust und stabil
- ▶äußerst langlebig
- ▶positiver Beitrag zum Raumklima (geöltes Parkett)
- ▶rutschfester als Fliesen oder Laminat
- ▶in zahlreichen Farben, Sortierungen und Holzarten erhältlich
Parkett als Küchenboden: Die Vor- und Nachteile im Überblick
Der Bodenbelag für die Küche muss widerstandsfähig sein, um auch über längere Zeit ansprechend auszusehen. Vor allem moderne, offene Wohnküchen mit angeschlossenem Esszimmer verlangen nach einem durchgängigen Bodenbelag. So entsteht ein nahtloser Übergang vom Wohn- zum Kochbereich. Ein hochwertiges Massivparkett oder Mehrschichtparkett ist hierfür bestens geeignet, wie die folgenden Vorteile zeigen.
Die Vorteile
Warm und weich
Holz hat gegenüber einem Fliesen-, Laminat- oder Vinylboden zahlreiche Vorteile. Durch seine natürliche Optik verleiht es jedem Raum in der Wohnung eine gemütliche und einladende Atmosphäre. Und wer schon einmal barfuß über einen Parkettboden gelaufen ist, kennt das angenehm weiche und warme Gefühl von Holz unter den Füßen. Die meisten Holzfußböden sind mit einer Warmwasser-Fußbodenheizung kompatibel – ideal, wenn Sie sich ein Plus an Wärme wünschen.
Beitrag zu einem angenehmen Raumklima
Ein weiterer Vorteil von Parkett im Vergleich zu Fliesen ist die positive Wirkung auf das Raumklima. Während Fliesen bei Feuchtigkeit nur beschlagen, nehmen Holzfasern sie auf und geben sie bei trockener Luft allmählich wieder ab. So regulieren Holzböden mit unversiegelter Oberfläche – wie geöltes Parkett – die Luftfeuchtigkeit im Raum.
Rutschfester als Fliesen
Nicht zuletzt ist ein Parkettboden rutschfester als ein klassischer Fliesenboden. In der Küche kommt diesem Aspekt eine besondere Bedeutung zu. Auslaufende Flüssigkeiten oder überschwappendes Spülwasser führen schnell zu Unfällen, bevor Sie es wegwischen können. Über Parkett können Sie sich in diesen Momenten sicher bewegen, um ein Tuch zu holen und die Pfütze direkt zu entfernen.
Stabil und widerstandsfähig
Anders als Fliesen verursachen herabfallende Töpfe, Messer oder Schüsseln keine Risse im Parkett. Eventuelle Dellen oder Kratzer lassen sich je nach Parkettvariante leicht ausbessern.
Die Nachteile
Holz arbeitet
Im Gegensatz zu Fliesen ist die Eignung von Parkett für die Küche modellabhängig. Dasselbe gilt für die Verlegung über einer Warmwasser-Fußbodenheizung, da sich bestimmte Hölzer bei Temperaturschwankungen zusammenziehen oder ausdehnen. Welche Parkettarten für die Küche geeignet sind, erfahren Sie im Verlauf dieses Ratgebers.
Pflegeaufwand
Mit der richtigen Vorgehensweise und einem geeigneten Pflegemittel bleibt ein stabiles Massivparkett oder ein praktisches Fertigparkett lange schön. Im direkten Vergleich zu Fliesen ist der etwas höhere Aufwand allerdings nicht abzustreiten. Am Ende dieses Beitrags geben wir Ihnen wertvolle Tipps, um einen Parkettboden einfach, bequem und ordnungsgemäß zu pflegen.
Welches Parkett eignet sich als Holzboden für die Küche?
Holzart
Parkett in der Küche wird wesentlich stärker und intensiver genutzt als in anderen Bereichen. Als Herz des Hauses ist die Küche oft der am häufigsten genutzte Raum. Daher sollten Sie sich für ein stark gemasertes, rustikales Holz entscheiden, das Schmutz, Kratzer und Abriebspuren kaschiert. Besonders geeignet ist ein Parkettboden aus Eiche, da das Holz den starken Beanspruchungen in der Küche standhält.
Art der Verlegung
Für den Küchenbereich empfehlen wir ein fest verklebtes Massivparkett oder Fertigparkett mit einer hohen Nutzschicht. Dieses Parkett wird Ihnen über Jahre hinweg erhalten bleiben. Kleinere Kratzer lassen sich problemlos mit Holzreparatur-Sets ausbessern. Außerdem können Sie diese Parkettböden abschleifen (lassen), wenn es notwendig wird – und das mehrfach (bei Fertigparkett je nach Stärke der Nutzschicht).
Dicke der Nutzschicht
Als Nutzschicht wird die oberste Lage von Fertigparkett und anderen mehrschichtigen Böden bezeichnet. Bei massivem Einschichtparkett bezieht sich der Begriff auf einen Großteil der Dicke der Parkettstäbe. Die Nutzschicht ist den äußeren Einwirkungen direkt ausgesetzt und sollte auf den Beanspruchungsgrad des Raums abgestimmt sein. Je stärker sie ist, desto widerstandsfähiger ist der Boden. Doch es gibt weitere Faktoren, die sich auf die Haltbarkeit der Nutzschicht von Parkettboden auswirken. Dazu zählt der folgende Aspekt.
Oberflächenbehandlung
Die Oberfläche von Parkett für die Küche erhält den besten Schutz durch eine Ölbehandlung. Besonders im sensiblen Kantenbereich der einzelnen Parkettstäbe verhindert das Öl, dass umgekippte Flüssigkeiten in die Holzfasern eindringen. Rasch entfernte Feuchtigkeitsspuren können geöltem Parkett kaum etwas anhaben. Zudem sind kleine Beschädigungen partiell ausbesserbar. Diese Schutzwirkung setzt jedoch eine regelmäßige und fachgerechte Pflege von geöltem Parkett voraus.
Weitere Tipps zur Auswahl und Verlegung von Parkett als Küchenboden
Die Küche nicht auf Fertigparkett mit Klicksystem stellen
Wenn Sie sich für einen Fertigparkettboden mit praktischem Klicksystem entscheiden, sollten Sie die schwere Küche nicht auf ihm abstellen. Das bedeutet: Verlegen Sie diesen Boden nur bis vor den Kühlschrank, den Herd, die Spülmaschine und andere Geräte mit hohem Gewicht. Die Unterschränke sollten ebenfalls nicht auf Fertigparkett stehen, da auch sie die Klickverbindung an den Kanten brechen können.
Parkettboden vor der Verlegung akklimatisieren
Unabhängig davon, ob Sie einen professionellen Parkettleger beauftragen oder das Parkett selbst verlegen – das Holz muss vor der Verlegung an Ihr Zuhause angepasst werden. Nur so lässt sich ein optimales Ergebnis erzielen. Die meisten Parkettböden werden in unbeheizten Hallen gelagert und verpackt. Hier unterscheidet sich das Klima oft stark von der Temperatur und Luftfeuchtigkeit in Wohngebäuden. Vorab nicht akklimatisiertes Parkett kann nach der Verlegung leicht anschwellen oder schrumpfen und zu unschönen Fugen führen.
Übergang zwischen Küche und Wohnbereich richtig gestalten
Eine vollflächige Verklebung von Parkett verhindert, dass Wasser zwischen Holz und Estrich eindringt. So verformt oder bewegt sich der Bodenbelag nicht. Dabei sollte das verlegte Parkett spätere Renovierungen im Raum ermöglichen. So müssen Sie nicht den kompletten Küchenboden samt Wohnbereich bearbeiten, sondern können ihn raumweise bis zur Türschwelle oder Schiene abschleifen.
Richtig zwischen den Oberflächenbehandlungen abwägen
Als Alternative zur Ölbehandlung ist auch eine Lackierung möglich, um die Parkettoberfläche widerstandsfähiger zu machen. Lack schützt die Kanten des Parketts allerdings nicht so gut wie Öl. Durch ausgelaufene Flüssigkeiten kann es zu Schäden unterhalb der Lackierung kommen. Dies führt zum Aufquellen oder zu gräulich verfärbten Stellen, die Sie nur durch erneutes Abschleifen entfernen können. Ein positiver Aspekt: Lackierter Parkettboden für die Küche weist eine hohe Widerstandskraft gegen tägliche Gebrauchsspuren auf.
Welche Farbe sollte der Küchenboden haben?
Reinigung und Pflege: So sieht Ihr Bodenbelag lange schön aus
Die folgenden Reinigungs- und Pflegetipps helfen Ihnen, die ursprüngliche Schönheit Ihres Parkettbodens lange zu erhalten.
Weißes und gekalktes Parkett
Ein Parkettboden in heller Farbe verleiht Ihrer Küche ein modernes, frisches Aussehen im skandinavischen Stil. Diese Farbvariante eignet sich besonders für kleine Küchen, da sie den Raum optisch vergrößert. Zu bedenken ist, dass Schmutz auf einem hellen Küchenboden stärker auffällt.
Warme, honigfarbene Holzböden
Im Vergleich zu hellen, weißen Farben kaschieren honigfarbene und braune Parkettböden Schmutz besser. Sie sind die perfekte Wahl, wenn Sie ein warmes, gemütliches und einladendes Ambiente in Ihrer Küche erzeugen wollen. Entsprechend gut eignet sich diese Farbvariante für große, offene Küchen, die gemütlicher wirken sollen.
Dunkle Holzböden
Mit dieser Variante verleihen Sie Ihrer Küche einen traditionellen, klassischen Look. In Kombination mit hellen Küchenschränken entsteht ein spannender Farbkontrast. Ein dunkler Parkettboden passt auch perfekt zu einem klaren, schnörkellosen Stil – zum Beispiel als modernes Industrial-Chic. Und: Schmutz und Staub treten auf einem dunklen Küchenboden weniger stark hervor.
Reinigung und Pflege: So sieht Ihr Bodenbelag lange schön aus
Ein wichtiger Schritt zum langfristigen Schutz von Parkettboden ist, verschüttete Flüssigkeiten immer sofort aufzuwischen. Stehende Nässe sollten Sie vermeiden.
Verwenden Sie einen weichen Besen oder Staubsauger mit Parkettdüse, um Krümel, Steinchen, Schmutz und Tierhaare zu entfernen.
Reinigen Sie Ihren Fußboden nur mit abgestimmten Reinigungsmitteln und vermeiden Sie aggressive Allzweckreiniger oder Scheuermilch.
Verwenden Sie keinen Dampfreiniger. Er kann das Parkett beschädigen und sollte somit nie zum Einsatz kommen – auch nicht für Schlafzimmer, Flure, Kinderzimmer oder Wohnzimmer mit Parkettboden.
Kleben Sie Filzgleiter an Ihre Küchentische und -stühle, damit sie den Holzboden nicht zerkratzen oder verbeulen.
Überprüfen Sie die Spüle, die Spülmaschine und den Kühlschrank regelmäßig auf Anzeichen von Undichtigkeiten. Entdecken Sie ein Leck, sollten Sie die Wasserzufuhr der Küche abstellen und schnellstmöglich einen Klempner beauftragen.
Verwenden Sie Teppiche und Fußmatten, um das Parkett in stark frequentierten Bereichen zu schützen. Zusatznutzen: Teppiche absorbieren kleine Spritzer, bevor sie den Holzboden erreichen.
Legen Sie eine dünne Sperrholzplatte auf den Boden, wenn Sie die Spülmaschine, den Herd, den Kühlschrank oder andere schwere Geräte bewegen müssen. So können Sie das Gerät über die Platte bewegen, anstatt es über den Holzboden schieben zu müssen. Dies beugt unschönen Kratzern im Parkett vor.
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