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Vinylboden kleben: Verlegeanleitung für Klebevinyl

Inhaltsverzeichnis

Was ist Klebevinyl?

Klebevinyl ist ein Hartboden, der aus dem Kunststoff Polyvinylchlorid (PVC) hergestellt wird. Unter den möglichen Bodenbelag-Arten für Wohnräume oder gewerbliche Bereiche zählt er zu den langlebigsten, pflegeleichtesten und vielseitigsten Optionen. Die hohe Resistenz gegen Feuchtigkeit, Schmutz und Abrieb sowie die überragende Haltbarkeit von Klebevinyl basieren auf der reinen Kunststoffzusammensetzung.

Wie der Name des robusten Belags verrät, ist er ausschließlich für die Verklebung auf dem Untergrund geeignet. So entsteht eine feste Verbindung zwischen dem darunterliegenden Boden und dem Kunststoffbelag. Entsprechend verleiht diese Verlegeart dem Vinylboden zusätzliche Stabilität, was insbesondere in stärker frequentierten Bereichen vorteilhaft ist.

Klebevinyl und selbstklebendes Vinyl – die Vor- und Nachteile

Vinyl zum Kleben ist in zwei Varianten erhältlich – als Klebevinyl zur Verlegung mit separatem Kleber und als selbstklebendes Vinyl. Ersteres führen wir in unserem handverlesenen Sortiment. Beide Arten weisen Vorteile und Nachteile auf.

Klebevinyl zur Verlegung mit separatem Kleber


Diese Variante von Klebevinyl besteht aus einzelnen Planken mit glatten Kanten. Die Verlegung erfolgt mit separat erhältlichem Kleber, der explizit für diesen Verwendungszweck freigegeben sein sollte.

Zur Verlegung tragen Sie den Kleber auf den sorgfältig vorbereiteten Untergrund auf, um anschließend die Vinylplanken festzudrücken. Wie genau dies gelingt, erfahren Sie in der Schritt-für-Schritt-Anleitung im Verlauf dieses Beitrags. Aber: Grundsätzlich sollte die Verlegung dieser Art von Klebevinyl besser durch einen Profi erfolgen.

Selbstklebender Vinylboden mit haftender Rückseite


Selbstklebendes Vinyl besteht ebenfalls aus einzelnen, harten Planken mit glatt verarbeiteten Kanten. Anders als die zuvor genannte Variante verfügt diese Vinylart über eine haftende Rückseite. Eine gründliche Untergrundvorbereitung ist hier ebenfalls erforderlich.

Die Installation des Belags ist dafür etwas einfacher: Sie müssen lediglich die Schutzfolie abziehen und die Planken auf dem Boden festdrücken. Eine Verlegung in Eigenregie ist somit theoretisch möglich, wobei auch bei dieser Art von Klebevinyl nur ein Profi ein makelloses Endergebnis sicherstellen kann.

Wie unterscheidet sich Klebevinyl von Klickvinyl?

Neben dem zuvor genannten Klebevinyl ist der gesundheitlich vollkommen unbedenkliche Kunststoffbelag auch als Klickvinyl erhältlich. Dabei sind beide Arten robust, langlebig, äußerst pflegeleicht und angenehm fußwarm.

Darüber hinaus sind sie dank der umfangreichen Designauswahl sehr vielseitig und passen sich Ihrem Zuhause harmonisch an. So können Sie zwischen Vinylboden mit Holzdekor oder Steindekor wählen. Abgesehen von diesen grundlegenden Vor- und Nachteilen von Vinylboden gibt es entscheidende Unterschiede zwischen den zwei Arten.

Grundsätzlich bietet Ihnen Klebevinyl eine maximale Haltbarkeit, während Klickvinyl eine schnelle, einfache und kostensparende Verlegung ermöglicht. Wir fassen die Vorzüge und Herausforderungen der beiden Varianten übersichtlich zusammen.

 
Klebevinyl
Klickvinyl
VORTEILE
  • maximal haltbar
  • für stärker frequentierte Bereiche geeignet (Nutzungsklasse beachten)
  • optimale Wärmeverteilung der Fußbodenheizung
  • keine Trittschalldämmung oder Dampfbremse nötig
  • dank Klicksystem schwimmend verlegbar
  • DIY-Verlegung möglich -> Kostenersparnis
  • kaschiert kleine Unebenheiten im Untergrund
  • rückstandslos entfernbar
NACHTEILE
  • Verlegung durch Profi empfohlen -> Zusatzkosten
  • sorgfältige Untergrundvorbereitung nötig
  • nicht rückstandslos entfernbar
  • Klickverbindung kann unter punktueller Last brechen
  • nur bedingt für stärker frequentierte Bereiche geeignet
  • Wärmeverteilung der Fußbodenheizung nicht so optimal wie bei Klebevinyl
  • Trittschalldämmung und ggfls. Dampfbremse nötig

Klebevinyl verlegen lassen – mit diesen Kosten müssen Sie rechnen

Wenn Sie einen neuen Vinylboden für Wohnräume oder gewerbliche Bereiche suchen, sollte dieser möglichst viele Jahre überdauern. Eine lange Haltbarkeit ist Ihnen mit Klebevinyl sicher – jedoch nur, wenn der Belag fachgerecht verlegt wird. Eine Garantie für ein lückenloses, ebenmäßiges Endergebnis kann Ihnen nur ein Profi geben. Die Zusatzkosten für den Dienstleister sollten Sie beim Kauf Ihres Vinylbodens zum Kleben einkalkulieren.

Welchen Preis ein Fachbetrieb für die Verlegung von Klebevinyl berechnet, hängt von mehreren Faktoren ab. Die Region und der Anbieter spielen ebenso eine Rolle wie der Untergrund, auf dem der Boden verklebt werden soll. Im Durchschnitt belaufen sich die Arbeitskosten auf 10 bis 50 Euro pro Quadratmeter, zuzüglich 5 bis 15 Euro Materialkosten pro Quadratmeter für den Kleber.

Ist die Verlegung von Klebevinyl auf Fliesen möglich?

Ja, Sie können Vinyl auf einen alten Fliesenboden kleben, sofern dieser vorab richtig vorbereitet wird. Anders als Klickvinyl verzeiht Klebevinyl keine Unebenheiten im Untergrund. Durch die niedrige Aufbauhöhe der Planken würde sich die Struktur des darunterliegenden Bodens abzeichnen. Eine absolut ebenmäßige Fläche ist auch wichtig, um eine bestmögliche Haftung des Klebevinyls zu gewährleisten.

Höhenunterschiede und Unebenheiten sind bei einem Fliesenboden immer vorhanden – durch die strukturierte Oberfläche der Fliesen selbst und/oder durch die Fugen. Daher müssen Sie den Boden zunächst mit großflächig aufgetragener Spachtelmasse ausgleichen. In unserem detaillierten Ratgeber verraten wir Ihnen mehr darüber, wie Sie einen Vinylboden auf Fliesen verlegen können.

Klebevinyl selbst verlegen – Schritt-für-Schritt-Anleitung und Tipps

Während die Verlegung von Klickvinyl mit der richtigen Vorgehensweise auch für Laien möglich ist, empfehlen wir Ihnen für Klebevinyl ausdrücklich einen Profi. Falls Sie die Arbeit dennoch selbst erledigen möchten, sollten Sie ein hohes Maß an handwerklichem Geschick mitbringen. Nicht zuletzt ist das richtige Werkzeug unerlässlich. Wir verraten Ihnen, welche Utensilien Sie benötigen und was Sie bei der ordnungsgemäßen Verlegung von Klebevinyl beachten müssen.

Wichtig: Vor der Verlegung muss sich der Vinylboden akklimatisieren. Legen Sie die Pakete hierfür in den Raum, in dem Sie den Belag verlegen möchten. Dort sollte der Vinylboden mindestens 48 Stunden lang bei einer Temperatur von 18 °C bis 28 °C ruhen.

Diese Materialien benötigen Sie

Für die Untergrundvorbereitung:

  • Zollstock
  • Wasserwaage
  • Schleifmaschine
  • Zahnspachtel
  • Grundierung
  • Ausgleichsmasse
  • großer Behälter zum Anrühren
  • Rakel

Für die Verlegung des Klebevinyls:

  • Vinylboden
  • Geeigneter Kleber
  • Cuttermesser/Vinylschneidemaschine
  • Zahnspachtel
  • Walze
 
Schritt 1
Untergrund vorbereiten

Falls der Untergrund nicht bereits die optimale Beschaffenheit aufweist, müssen Sie ihn zunächst gewissenhaft vorbereiten. Der Boden muss sauber, trocken, ebenmäßig und trittfest sein, um Klebevinyl richtig verlegen zu können. Schon Höhenunterschiede von mehr als 2 mm auf einem Meter müssen Sie ausbessern. Eine ausführliche Schritt-für-Schritt-Anleitung haben wir in unserem Ratgeber zur Untergrundvorbereitung für die Vinylverlegung für Sie zusammengestellt.

 
Schritt 2
Raum ausmessen und optimale Flächenaufteilung sicherstellen

Nehmen Sie den Zollstock zur Hand und messen Sie den Raum gewissenhaft aus. Beziehen Sie hierbei auch Heizungsrohre und andere Hindernisse ein. Das gründliche Ausmessen bildet die Grundlage, um die Flächenaufteilung zu planen und die Endstücke zuzuschneiden. Achten Sie an den äußeren Rändern der Fläche darauf, dass ein Abstand von 10 mm zur Wand und zu anderen Bauteilen bestehen bleibt.

 
Schritt 3
Kleber auf den Boden auftragen

Nehmen Sie den Kleber zur Hand und lesen Sie sich die Anwendungshinweise gut durch, insbesondere die Information zur Dauer der Ablüftzeit. Einige Haftmittel sind sofort fertig für die Verwendung, andere müssen Sie erst anrühren. Tragen Sie den Vinylkleber nun auf den Boden auf. Anschließend müssen Sie die Masse mit dem Zahnspachtel glattziehen. Gehen Sie hierbei partiell vor, damit der Kleber nicht schon trocknet, bevor Sie die Vinylplanken platzieren können.

 
Schritt 4
Vinylplanken auflegen und andrücken

Richten Sie die ersten Vinyldielen aus und drücken Sie sie auf den klebenden Untergrund. Bei einigen Modellen ist die Lauf- beziehungsweise Verlegerichtung durch einen Pfeil auf der Rückseite der Planke ausgewiesen. Achten Sie in dieser Phase auf einen lückenlosen Anschluss von einer Diele zur nächsten. An der Wand platzieren Sie die zuvor gekürzten Belagstücke.

Fahren Sie nach jeder verlegten Reihe mit der Walze über den Belag, um den Vinylboden zu fixieren und kleinste Luftblasen im Haftmittel zu entfernen. Sollte hierbei Kleber an den Seiten aufsteigen und auf die Oberfläche der Vinylplatten gelangen, entfernen Sie die Flecken sofort. Führen Sie Schritt 3 und 4 wiederholt aus, bis die gesamte Fläche mit dem Vinylbelag ausgelegt ist.

 
Schritt 5
Endergebnis prüfen und Sockelleisten anbringen

Sobald der Kleber getrocknet ist, lassen sich Verlegefehler nur schwer ausbessern. Prüfen Sie daher bereits nach jeder Reihe, ob sich Lücken oder Unebenheiten im Vinylbelag gebildet haben. Nach der Installation der letzten Reihe sollten Sie eine erneute, abschließende Kontrolle der gesamten Fläche vornehmen.

Bringen Sie anschließend die Abdeckrosetten, Sockelleisten und Übergangsprofile (wieder) an. Die Angabe zur Trockenzeit in den Anwendungshinweisen des Kleberherstellers verrät Ihnen, ab wann Ihr neuer Belag erstmals begehbar ist.

Häufige Fehler bei der Verlegung von Klebevinyl – und wie Sie sie vermeiden

Klebevinyl selbst zu verlegen, erfordert höchste Präzision, die richtigen Utensilien und reichlich Geschick. Entsprechend hoch ist das Fehlerpotenzial. Die folgenden Hinweise helfen Ihnen, die typischen Fallstricke bei dieser anspruchsvollen Arbeit zu umgehen.

  • Die Untergrundvorbereitung vernachlässigen: Ist der Untergrund nicht adäquat vorbereitet, mindert dies die Haltbarkeit des Klebevinyls. Gehen Sie daher bei diesem ersten Schritt besonders gewissenhaft vor.
  • Minderwertigen Kleber verwenden: Auch dies kann die mögliche Nutzungsdauer Ihres neuen Vinylbodens erheblich schmälern. Sparen Sie daher nicht am Haftmittel, sondern setzen Sie auf einen hochwertigen Vinylkleber.
  • Herstellerhinweise übergehen: Ein perfektes Endergebnis erzielen Sie nur, wenn Sie genau nach Anweisung des Vinylboden- und Kleberherstellers vorgehen. Achten Sie vor allem darauf, dass der Kleber ausdrücklich für den Belag und den jeweiligen Untergrund freigegeben ist.
  • Schnittkante falsch ausrichten: Die Schnittkante von gekürzten Vinylplanken sollte immer zur Wand zeigen. So stellen Sie sicher, dass dieses und das vorangegangene Stück mit der werkseitig erstellten, absolut glatten Kante aneinanderliegen.
  • Die Trockenzeit des Klebers ignorieren: Betreten Sie Ihren neuen Vinylboden erst nach Ablauf der vom Hersteller angegebenen Trockenzeit. Andernfalls können sich die Fugen zwischen den Vinylplanken weiten. Nur lückenlos verlegtes Klebevinyl ist optimal gegen Feuchtigkeit und Schmutz geschützt.

Spätestens wenn Ihnen ein Fehler bei der Verlegung von Klebevinyl unterlaufen ist, müssen Sie einen erfahrenen Fachmann zu Hilfe holen. Diese Nachbesserungen sind kostspielig. Gehen Sie daher mit der nötigen Sorgfalt an die Arbeit. Oder folgen Sie unserer Empfehlung und geben Sie die Installation Ihres neuen Klebevinylbodens gleich von Beginn an in professionelle Hände.

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