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Was sind die Eigenschaften von Parkett?

Mit den vielfältigen Möglichkeiten der Parkettgestaltung haben Bauherren einen Baukasten an die Hand bekommen, mit dessen Bausteinen sich einzigartige Bodenbeläge kreieren lassen. Bodenbeläge, die auf das Gebäude, das Interieur, die Nutzung und schließlich individuelle Wohnwünsche optimal zugeschnitten sind.

Damit die Freude am Parkett viele Jahre währt, müssen alle Komponenten aufeinander abgestimmt sein. Der Fachmann spricht deshalb auch von einem „Systemaufbau eines Holzfußbodens“ und bezieht den Unterboden, den Klebstoff bzw. die Dämmlage bei schwimmend verlegtem Mehrschicht-Parkett und nicht zuletzt die Oberflächenbehandlung in seine Überlegungen ein. Außerdem beziehen sich technische und bauphysikalische Eigenschaften oft auf den gesamten Systemaufbau.

Eigenschaften von Parkett

Holzhärte und Druckbelastung – die Brinellhärte kurz erklärt

Die Widerstandsfähigkeit gegenüber Punktbelastungen, beispielsweise durch Stöckelabsätze, wird als Holzhärte definiert. Rechtwinklig zur Faserrichtung, also von oben auf den Parkettboden, beträgt die Brinellhärte (Maßzahl eines speziellen Messverfahrens) von Parketthölzern zwischen 20 und 45 N/mm².

Bei Eiche liegt die Brinellhärte in einem Bereich zwischen 23 und42 N/mm². Die Härte ist abhängig von der Dichte und Feuchtigkeit des Holzes. Sie kann durch eine entsprechende Oberflächenbehandlung (z.B. Versiegelung) geringfügig gesteigert werden. Nadelhölzer verfügen über eine geringere Brinellhärte als Laub- oder Tropenhölzer und gelten daher als weicher und besonders druckempfindlich.

Holzarten und ihre Brinellhärte:

  • Ahorn: 27 N/mm²
  • Buche: 34 N/mm²
  • Douglasie: 18 N/mm²
  • Erle: 12 N/mm²
  • Espe: 21 N/mm²
  • Eiche: 34 N/mm²
  • Lärche: 19 N/mm²
  • Fichte: 12 N/mm²
  • Kiefer: 19 N/mm²
  • Kirsche: 29 N/mm²
  • Linde: 16 N/mm²
  • Nussbaum: 32 N/mm²
  • Pappel: 20 N/mm²
  • Tanne: 20 N/mm²
  • Walnuss: 26 N/mm²
  • Weißbuche: 36 N/mm²

Parkett und seine Eigenschaften

Abriebfestigkeit – der Oberflächenschutz ist ausschlaggebend

Auch die Abriebfestigkeit von Holz ist von seiner Dichte abhängig. Unterschieden werden muss allerdings zwischen der Abriebfestigkeit des Holzes selbst und der Abriebfestigkeit des aufgetragenen Oberflächenschutzes. Letzterer ist für Holzböden ausschlaggebend. Es gibt heute Oberflächenschutz für jede Beanspruchungsart.

Trittelastizität – Holzböden sorgen für einen besseren Gehkomfort

Die Elastizität eines Fußbodens hat Einfluss auf den Gehkomfort und die Ermüdung von Fußmuskulatur und Bändern bei längerem Stehen. Holz ist aufgrund seiner Mikrostruktur angenehm elastisch, sodass auch bei stehender Beschäftigung keine "Pflastermüdigkeit" auftritt.

Gleitsicherheit – Rutschfestes Parkett mit entsprechender Pflege

Die Gleitsicherheit des Bodens ist abhängig von der Oberflächenbehandlung und Pflege. Prinzipiell kann jede geforderte Gleitsicherheit und Rutschfestigkeit „eingestellt" werden. In Wohnräumen ist meist ein begrenztes Gleitvermögen gewünscht. Wenn hier spezielle Anforderungen erfüllt werden sollen, sollte ein Fachmann vom Parketthandel oder ein Parkettleger zurate gezogen werden.

Grundsätzlich gilt: geöltes Parkett ist rutschfester, als lackiertes!

Wärmeleitfähigkeit von Holzböden

Die Wärmeleitzahl, auch abhängig von der Dichte, liegt bei den einzelnen Holzarten zwischen 0,10 und 0,20 W/ mK; für Laubholz wird ein Durchschnittswert von 0,20 und für Nadelholz von 0,13 W/ mK angesetzt. Holz dämmt die Wärme also relativ gut, weshalb Holzböden als fußwarm empfunden werden. Die Wärmeleitzahl liegt aber noch in einem Bereich, der die Verlegung von Parkett auf beheizten Estrichen (Fußbodenheizung) gestattet, wenn der Wärmedurchlasswiderstand des Parkettbodens nicht größer als 0,l5 m²K/ W ist, was einer Holzdicke von 20 mm bis 22 mm entspricht. Auf beheizten Estrichen sollte der Bodenbelag vollflächig verklebt werden.

Hinweis: Die Verlegung von Parkett auf beheizten Estrichen sollte dem Fachmann vorbehalten bleiben.

Elektrische Leitfähigkeit – Holzböden isolieren gut

Der elektrische Widerstand von Holz liegt zwischen 108 und 1010& Ohm. Damit sind Holzböden so gute Isolatoren, dass bei elektrischen Schlägen meist keine große Verletzungsgefahr besteht. Andererseits ist die Leitfähigkeit gut genug, dass es bei Menschen zu keiner elektrostatischen Aufladung kommt. Bei filmbildenden Versiegelungen hängt dieser Faktor allerdings vom elektrischen Widerstand des Siegels ab. Das bedeutet, dass die elektrische Leitfähigkeit von Holzböden durch die Oberflächenbehandlung und das Pflegesystem beeinflusst werden kann.

Fugenbildung – eine ausreichend relative Luftfeuchtigkeit hilft

Parkett wird mit einer mittleren Holzfeuchte geliefert und eingebaut, die einem Raumklima von 20 bis 22°C und 55-60% relative Luftfeuchtigkeit entspricht. Dieses "Standardklima" wird jedoch im Sommer überschritten und im Winter durch Heizen der Räume unterschritten. Dementsprechend arbeitet das Holz: im Sommer kann der Parkettboden geringfügig quellen und dann eine geschlossene Fläche bilden, im Winter schwinden, sodass Fugen entstehen.

Fugen sind ein Qualitätsmerkmal für den Naturwerkstoff Holz und gelten nicht als Qualitätsminderung. Fugenbildung lässt sich jedoch begrenzen, wenn durch entsprechende Maßnahmen (z.B. Luftbefeuchter) für eine ausreichende Luftfeuchtigkeit in der Heizperiode gesorgt wird. Sie kommt nicht nur dem Parkettboden zugute, sondern erhöht vor allem die Behaglichkeit für den Menschen.

Unser Tipp: Greifen Sie zu Fertigparkett: Zwar schwindet und quillt auch dieses Parkett, jedoch in bedeutend geringerem Maße als Massivparkett. Durch den Aufbau aus drei Schichten wird das Arbeiten des Holzes deutlich reduziert. Fugen zwischen den einzelnen Dielen entstehen deshalb seltener und in geringem Ausmaß.

Akustisches Verhalten - Boden besser vollflächig verkleben

Durch Sprache und Geräuschquellen entsteht ein Luftschall, der sich im Raum ausbreitet und von Wänden, Möbeln und Dekorationen reflektiert bzw. absorbiert wird. Die Beschaffenheit der Oberflächen ist entscheidend für die Raumakustik: Glatte und harte Oberflächen reflektieren den Schall, weiche und strukturierte schlucken ihn, sodass er nach kurzer Nachhallzeit abklingt. Auf den Menschen wirken mittlere Nachhallzeiten beruhigend, zu kurze allerdings bedrückend.

Hinweis: Ein mit dem Unterboden verklebter Parkettboden verhält sich in Bezug auf die Schallübertragung in andere Räume neutral. Im Hinblick auf den eigenen Nutzungsbereich wird der Raumschall durch vollflächige Verklebung positiv beeinflusst. Schwimmende Verlegung wirkt sich negativ auf die Akustik im eigenen Raum aus (Untersuchung Norbert Strehle, Sachverständiger).

Brandverhalten – Holzböden gelten als schwer entflammbar

Eine Brandbelastung auf der Oberseite führt zu einer Verkohlung auf der Oberfläche. Eine Brandausbreitung wird durch Holzböden nicht begünstigt. Während Holz als normal entflammbar eingestuft ist, wird Eichenparkett (auch mit Versiegelung) als schwer entflammbar klassifiziert; Voraussetzung ist eine Mindestdicke der Nutzschicht von 8 mm. Einige Hersteller haben auch andere Holzarten prüfen lassen und können entsprechende Prüfergebnisse vorweisen.

Ökologie und Wohngesundheit

Unter ökologischen Gesichtspunkten sollte ein Fußbodenbelag weder bei der Herstellung noch bei der Verarbeitung, der Nutzung, der Wiederverwendung oder Entsorgung Mensch und Umwelt belasten. Holzböden werden energiearm hergestellt, sie sind für die Gesundheit des Bewohners unbedenklich und wirken ausgleichend auf das Raumklima. Die heute eingesetzten Klebstoffe und Produkte zur Oberflächenbehandlung sind formaldehyd- und in der Regel auch lösemittelfrei oder lösemittelarm. Allergiker schätzen die glatte Parkettoberfläche, die Milben etc. keinen Raum lässt. Parkett wirkt besonders wohltuend und auf fast alle Sinne des Menschen – auf das Sehen (Farbe und Struktur), auf das Tasten (Barfußlaufen, Berührung), auf das Hören (Verbesserung der Raumakustik) und nicht zuletzt auf den Geruchssinn.

Renovierbarkeit – Holzböden halten sehr lange

Parkett hat den Vorteil, dass es im Vergleich zu Laminat, nach starker Beanspruchung selbst nach Jahrzehnten renoviert werden kann. Das Schleifen der Oberfläche sowie Neuversieglung bzw. Ölen oder Wachsen bringen den Boden wieder in einen neuwertigen Zustand. Dieser Vorgang kann je nach Dicke der Nutzschicht mehrfach wiederholt werden. Bei schwimmend verlegtem Fertigparkett sollten Schleifmaschinen eingesetzt werden, die aufgrund ihrer Konstruktion wellenfreies Schleifen gewährleisten.

Nachteile von Parkett

Im Vergleich zu den Vorteilen hält sich die Liste der Nachteile in Grenzen.

Parkett ist teuer

Im Vergleich zu Laminat oder Vinyl ist ein Fußboden aus Holz kostenintensiver. Ein Boden aus massivem Holz wie bspw. Mosaikparkett kostet rund 15 € der Quadratmeter. Hinzu kommen Kosten für Parkettkleber, Oberflächenbehandlung und den Parkettleger. Großer Beliebtheit erfreut sich das Fertigparkett als Landhausdiele, das einfach zu verlegen ist und aufgrund seiner technischen Eigenschaften (selbst verlegbar, geeignet für Fußbodenheizung, wohnfertig und wenig Fugenbildung) überzeugt. Ein solches Eichenparkett kostet zwischen 35 und 55 Euro. Je hochwertiger das Parkett (Dicke und Oberflächenbehandlung der obersten Schicht) und je seltener das Holz, desto teurer wird der Bodenbelag.

Holz ist nicht lichtecht

Der Rohstoff Holz reagiert auf UV-Strahlen und verändert die Farbe im Laufe der Jahre. Ahorn-Parkett dunkelt zum Beispiel nach, Nussbaum wird goldbraun und Eiche dunkelt schwach nach.

Fazit: ein Boden für alle Zimmer

Parkett ist immer besonders und macht in allen Zimmer des Hauses eine gute Figur. Die Klima-regulierende Eigenschaft macht sich vor allem im Wohn-, Kinder- und Schlafzimmer bezahlbar und sorgt für ein gesundes Wohnen. Aber auch für Küche und Badezimmer eignen sich Holzfußböden. Hier kommt es jedoch auf eine gute Verlegung und einen guten Schutz des Holzes an.


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